Killing verlässt die Grünen

■ Gewerkschafter sauer über Schlauch-Tarif

Die Grünen haben ein Mitglied weniger. Jochen Killing, der im Stadtteilbeirat Mitte/Östliche Vorstadt für die Partei sitzt, hat sich „so tierisch“ über den Bundestags-Fraktionschef Rezzo Schlauch geärgert, dass er der Partei keine weiteren Mitgliedsbeiträge gönnt. Anlass für die Wut waren Schlauchs Äußerungen, Betrieben die Möglichkeit einzuräumen, Mitarbeiter unterhalb des Tariflohns zu bezahlen.

Für den ÖTV-Gewerkschafter Killing, der im Gesamtpersonalrat für Krankenhäuser zuständig ist und als stellvertretender Personalratsvorsitzender im Zentralkrankenhaus Ost arbeitet, hat Schlauch damit einen „unheimlichen Flurschaden“ angerichtet. „Das war keine Idee, die irgend ein Grüner auf dem Klo hatte“, sagt er, der den Bundesgrünen einen „unglaublichen Richtungswechsel“ attestiert.

Bevor Killing vor acht Jahren bei den Grünen eintrat, war der 47-jährige Mitglied der SPD. In eine andere Partei wolle er nun nicht wechseln, sagt er. Seine Amtszeit als Beirat will er zuende führen und dabei weiter Politik mit den Viertel-Grünen machen.

Klaus Möhle, Landesvorstandssprecher der Grünen, bedauerte den Entschluss Killings und nannte seinerseits die Äußerungen Schlauchs „richtig Scheiße und ohne Not ausgesprochen“. Die Partei trage Schlauchs Position nicht mit, was in einer Erklärung des Bundesparteivorstands auch deutlich gemacht worden sei. cd