Eingepreister Bush

Der neue republikanische US-Präsident lässt die Börsen trotz seiner unternehmerfreundlichen Position kalt

FRANKFURT/MAIN rtr/dpa/taz ■ Den Aktienmärkten war der Sieg des Republikaners George W. Bush bei den US-Präsidentenwahlen gestern ziemlich egal: Das war allgemein so erwartet worden, und deshalb schon „eingepreist“, meinten Händler.

Bush gilt an den Finanzmärkten im Vergleich zum Demokraten Al Gore als Vertreter einer unternehmerfreundlichen Politik. Ein deshalb von einigen Unentwegten immer wieder herbeigeredeter positiver „Bush-Effekt“ auf die Aktienmärkte ist nach dem Wahlsieg ausgeblieben. Die Börsen standen weiter unter dem negativen Eindruck der jüngsten Gewinnwarnungen führender Technologieunternehmen sowie diverser negativer Aktienprognosen von Investmentbanken. Allerdings hat Bush sich mehrfach „für einen starken Dollar“ ausgesprochen. Das dürfte mittelfristig den Aktienkursen der Exportfirmen in Europa und Asien zugute kommen.

„Es bleibt die Frage nach der künftigen Stärke von Bush: Erweist er sich nach dem Wahldebakel als schwacher Präsident, könnte das durchaus negative Auswirkungen auf die Börsen haben“, meint Analyst Robert Halver von Delbrück Asset Management. THM