Neuer Mann auf dem Schleudersitz

Gesundheitssenatorin Schöttler stellt neuen Staatssekretär vor: Er kommt aus Bremen und hat Erfahrung mit dem Job

Die Gesundheitsverwaltung ist wieder komplett. Nachdem im Oktober Staatssekretär Klaus Theo Schröder (SPD), der als eigentliches Kompetenzzentrum der Verwaltung galt, zu den privaten Rhön-Kliniken gewechsel ist, stellte gestern Arbeitssenatorin Gabriele Schöttler (SPD) ihren neuen Staatssekretär vor: Friedrich-Wilhelm Dopatka.

Wie sein Vorgänger, der aus Thüringen kam, ist auch Dopatka ein Import und ein Mitglied der SPD. Der 54-Jährige arbeitete die letzten Jahre als Rechtsanwalt in Bremen. Nach dem Jura-Studium kam er als persönlicher Referent des Justizsenators in den öffentlichen Dienst. Er wechselte später ins Sozialressort und wurde Ende der 80er-Jahre Staatssekretär in der Bremer Gesundheitsverwaltung. Einer seiner damaligen Schwerpunkte war die Verselbständigung der kommunalen Krankenhäuser.

Als 1991 die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP gebildet wurde, übernahm Dopatka die Leitung der „Senatskommission für das Personalwesen“ beim Finanzsenator und damit eine Schlüssel-Rolle für die Reform des öffentlichen Dienstes.

Diese Stationen dürften Dopatka, der mit einer gehörigen Portion intelligentem Eigensinn und Lust an der Ironie ausgestattet ist, hilfreich sein bei seinem neuen Job in Berlin, den er am 1. Februar antreten wird – und auf dem es nach dem spektakulären Zerwürfnis des CDU-Politikers Detlef Orwat mit der damaligen Senatorin Beate Hübner (CDU) niemand lange ausgehalten hat. Dopatkas Hauptaufgabe wird zunächst die Zusammenfassung der neun städtischen Kliniken in einen Einheitsbetrieb, der „Ge-net Kliniken für Berlin GmBH“, sein. Das hatte bereits Schöttlers Vorgängerin anvisiert, aber nicht bewältigt.

Nachdem der Weggang von Dopatkas Vorgänger Schröder von Gesundheitspolitikern aller politischen Lager bedauert worden war, freut sich die Gesundheitsverwaltung jetzt über ihren Neuzugang. Dopatka sei ein „ausgewiesener Fachmann“, dessen Kompetenz „unzweifelhaft ist“, so der Sprecher der Gesundheitsverwaltung.

KLAUS WOLSCHNER