Pass sucht Kinder

Werbekampagne der SPD für Kindereinbürgerung zeigt Wirkung: Doppelt so viel Anträge in den letzten Wochen

Die Werbekampagne für die erleichterte Einbürgerung ausländischer Kinder unter zehn Jahren hat in der Stadt die Zahl der Anträge in den zurückliegenden Wochen doch noch steigen lassen. „Wir haben noch keine genauen Zahlen. Aber ich schätze die zusätzlichen Anträge in den letzten sechs Wochen dieses Jahres auf rund 1.800, so dass wir insgesamt auf rund 3.000 kommen“, berichtet Kenan Kolat, Mitglied im SPD-Landesvorstand. Insgesamt seien das aber immer noch zu wenig bei rund 30.000 antragsberechtigten Eltern.

In den ersten drei Quartalen 2000 waren 1.191 Anträge eingegangen. Tatsächlich eingebürgert wurden 115 nicht deutsche Kinder. Nach der bislang auf dieses Jahr befristeten Sonderregelung konnten Kinder, die zwischen dem 2. Januar 1990 und dem 31. Dezember 1999 hier geboren wurden, rückwirkend einen deutschen Pass erhalten. Sie besitzen dann eine doppelte Staatsbürgerschaft und müssen sich bis zum 23. Lebensjahr für eine entscheiden. Diese Regelung gilt auch für Kinder von Sozialhilfeempfängern. Sie können eingebürgert werden, während erwachsene Sozialhilfeempfänger keinen Antrag stellen dürfen. Die SPD plädiert dafür, die Sonderregelung um ein Jahr zu verlängern. DPA