Strieder zweifelt an Rot-Grün

SPD und Grüne in der Hauptstadt sind sich uneins in der Beurteilung der Zukunft der Koalition auf Bundesebene. SPD-Landeschef Peter Strieder hegt Zweifel am Wiedereinzug der Grünen in den Bundestag. Gegenwärtig sei nicht erkennbar, „was die Partei zusammenhält“, sagte Strieder. Er schließe nicht aus, dass der Koalitionspartner der SPD 2002 „abhanden kommt“.

Wenn Grüne und PDS 2002 den Wiedereinzug in den Bundestag verpassten, könnten möglicherweise schon um die 43 Prozent für eine SPD-Alleinregierung reichen, hofft Strieder. Von einer Großen Koalition hält der Landeschef nichts. Nach seinen eigenen Erfahrungen in Berlin könne er da nur abraten.

Nach Einschätzung von Grünen-Landeschef Andreas Schulze hingegen hat sich die rot-grüne Koalition zu einer „Erfolgsgeschichte“ entwickelt. Wenn dieses Fazit auch 2002 gezogen werden könne, stehe bei einem entsprechenden Wählervotum einer Fortsetzung des Bündnisses nichts im Wege, betonte er. Alles andere wäre „merkwürdig“. Schulze fordert von den Spitzen seiner Partei mehr Selbstbewusstsein. Durch energisches Auftreten sei es in den vergangenen Monaten gelungen, Konflikte mit der SPD erfolgreich zu lösen. Insgesamt hätten der Bundesvorstand und die grünen Regierungsmitglieder „aus den katastrophalen Fehlern des ersten Regierungsjahres gelernt und ihren Job sehr gut gemacht“. DDP