Wallert will für Unicef spenden

BERLIN taz ■ Werner Wallert, der zu Ostern mit seiner Familie als Teil einer 21-köpfigen Gruppe von Touristen und Einheimischen auf die philippinische Insel Jolo entführt wurde, wehrt sich gegen den Vorwurf, publicitysüchtig zu sein und mit der Entführung Geld verdienen zu wollen. Das Honorar für sein jüngst erschienenes Tagebuch wolle er Unicef spenden, sagte er einem taz-Mitarbeiter. Das Schreiben des Buches sei für ihn ein Teil der persönlichen Problembewältigung gewesen. Während die letzten ursprünglichen Geiseln seit September frei sind, schwelt der hinter der Geiselnahme stehende bewaffnete Konflikt auf den Südphilippinen weiter. Bei einer Militäroffensive gelang den geiselnehmenden Rebellen die Flucht. „Die genießen jetzt das Lösegeld“, sagte Friedensvermittler Eliseo Mercado zur taz. Das Schicksal eines entführten Amerikaners und eines Filipino interessiere niemanden mehr. Doch auch der Konflikt zwischen Muslimen und christlichen Siedlern, bei dem die Religion nur vordergründig eine Rolle spielt, werde inzwischen völlig vom Gerangel um das Amtsenthebungsverfahren von Präsident Estrada in Manila verdrängt. HAN

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