Unumstritten

■ Seit 30 Jahren zeigt das Abaton anspruchsvolle Filme in Hamburg

Du hast keine Chance, also nutze sie – dieser Titel eines Films des Hamburger Regisseurs Helmut Costard darf auch als das Motto gelten, unter dem vor 30 Jahren das Abaton-Kino eröffnete. Die Gründung im Jahr 1970 war Ergebnis eines länger andauernden Unmuts Hamburger FilmemacherInnen über die dürftige Präsenz ihrer Filme auf den Leinwänden der Stadt. Werner Grassmann, bis heute Leiter des Kinos, hängte damals seine eigene Filmproduktion für das Projekt an den Nagel. In dem Rechtsanwalt und Kino-Aficionado Dr. Winfried Fedder fand er den geeigneten Partner.

Obwohl es nicht Teil einer größeren Kinokette geworden ist, hat sich das Abaton über die Jahre seines Bestehens in der Hamburger Lichtspielhaus-Landschaft einen festen und unumstrittenen Platz errungen. Wie selbstverständlich trägt es seinen Ruf als Abspielstätte „anspruchsvoller“ Filme: Erstaufführungen, Originalfassungen, Filme kleinerer Verleiher und cine-astische Aushebungen. Das Jubiläum beging das Kino mit einer Ausstellung, einer Filmreihe mit Meilensteinen seiner Aufführungsgeschichte und der Uraufführung der Dokumentation Die Abaton-Saga.

Der Initiative der Abaton-Macher ist auch die AG Kino zu verdanken, ein Zusammenschluss unabhängiger Kinos in unterschiedlichen deutschen Städten mit dem Ziel, gegenüber den Verleihern mit der Garantie auftreten zu können, einen Film nacheinander an unterschiedlichen Orten laufen zu lassen. Denn die Verleihfirmen machen ihre Konditionen von erwarteten Kinokassen-Einnahmen und von dem Versprechen einer länger währenden Aufführungszeit abhängig. Und so wusste die AG Kino das „Aushungern“ der kleinen Programmkinos durch die ökonomischen Zwänge des Filmvertriebs zu verhindern. xml