Der Wal leidet

Bis Ende des vergangenen Jahres haben nach Auskunft des Universum-Pressesprechers Arne Dunker rund 150.000 Menschen das Anfang September eröffnete „Science Center“ besucht. Das freut die Betreiber natürlich, die sich anfangs auf 300.000 Besucher jährlich eingestellt hatten. Es bleibt abzuwarten, wie lange der Reiz des Neuen anhält, der zurzeit noch durchschnittlich 1.600 Menschen täglich in den Bauch des Wals locken soll.

Drei Viertel von ihnen kommen Stichproben zufolge aus dem Großraum Bremen/nördliches Niedersachsen/Hamburg/Schleswig Holstein, der verbleibende Rest aus der „gesamten Republik“ und dem Ausland (zwei Prozent). Besonders das Ruhrgebiet, Osnabrück und Hannover entsenden Dunker zufolge Gäste ins Bremer Universum. Ein Viertel der Gesamtbesucherzahl rekrutiere sich aus Schülern, der Rest sei eine „bunte Mixtur vom Vierjährigen bis zum Opa“.

Der bisherige Erfolg des Wals an der Wiener Straße hat für dessen Inhalt jedoch nicht nur positive Auswirkungen: Viele der Exponate sind defekt, beschädigt oder werden gerade „überarbeitet“. Auch die Oberflächen der Ausstellungsarchitektur wirken an vielen Stellen schon reichlich verbraucht – und das erst nach knapp vier Monaten. Auch zahlreiche Durchgänge sind gesperrt. Vieles wirkt ein wenig provisorisch.

Das sei „nicht der Zustand, den wir uns erträumt haben“, räumt der Pressesprecher ein. Viele der knapp 250 Objekte seien jedoch Prototypen und auf maximal 1.000 Besucherkontakte pro Tag konzipiert. Der Austausch der beschädigten Exponate geschehe Stück für Stück, sei aber teilweise schwierig, da die Installationen weltweit eingekauft worden seien. Insgesamt seien aber nicht mehr als fünf Prozent aus dem Verkehr gezogen.

Auch wenn Dunker dies nicht so gerne sagt: Ein Problem sind offenbar die Schulklassen, die besonders vor Weihnachten zu den häufigsten Nutzern des Universums zählten (über 1.200 Schüler/Tag). Zum Teil gebe es regelrechten Vandalismus, „da können sie auch mit fünf Technikern nicht gegenan arbeiten“. Trotzdem: Man wolle weiter Erfahrungen mit den Objekten sammeln. Und mit den Gästen.

hase