Jassir Arafat hat noch Vorbehalte

Der Palästinenserpräsident will mit der Antwort auf die Vermittlungsvorschläge von US-Präsident Clinton noch warten und erst mit der Arabischen Liga diskutieren. Israels Ministerpräsident Barak beruft Sondersitzung des Kabinetts ein

WASHINGTON rtr ■ Nach widersprüchlichen Signalen über den Stand der Nahost-Gespräche schien am Mittwoch der Ausgang der jüngsten Friedensinitiative von US-Präsident Bill Clinton nach wie vor offen. Während in US-Kreisen zunächst nicht von einem Durchbruch beim Gespräch zwischen Clinton und Palästinenserpräsident Jassir Arafat gesprochen wurde, verlautete später am Mittwoch in Washington, Arafat habe Clintons Vorschlag als Grundlage für weitere Gespräche akzeptiert. Er habe allerdings einige Vorbehalte geäußert.

Clintons Sprecher sagte nach dem Treffen Arafats mit dem US-Präsidenten, es habe keinen Durchbruch gegeben. Arafat habe aber zugesagt, größere Anstrengungen für ein Ende der Gewalt in den Palästinensergebieten zu unternehmen.

Der israelische Ministerpräsident Ehud Barak hat nach Rundfunkinformationen seine wichtigsten Minister für Mittwochabend zu einer Dringlichkeitssitzung zu sich gerufen. Der israelischen Rundfunk meldete, Grund sei die etwa 45-minütige Unterredung, die US-Präsident Bill Clinton vorher mit ihm am Telefon geführt habe. Barak will nach der Sitzung Clinton über die Ergebnisse informieren.

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