17 Verdächtige in Haft

Philippinische Polizei verhaftet Muslime, die angeblich hinter den tödlichen Anschlägen in Manila stecken sollen

MANILA ap ■ Die philippinische Polizei hat gestern Morgen in Manila 17 Männer festgenommen, die im Verdacht stehen, am 30. Dezember fünf Bombenanschläge in der Hauptstadt verübt zu haben. Dabei waren 22 Menschen getötet und etwa 100 verletzt worden. Die festgenommenen 16 Muslime und ein Christ sind zwischen 18 und 33 Jahre alt. Direkt nach den Anschlägen hatte die Regierung muslimische oder kommunistische Extremisten der Tat beschuldigt.

Ein Sprecher des Stadtteils Culiat, in dem die Verhafteten zu Hause sind, sagte einem Radiosender, sie seien Hausmeister, Wachleute oder arbeiteten in örtlichen Fabriken. Die Polizei machte keine weiteren Angaben zu den Verhaftungen, die am Vortag angekündigt worden waren. Die muslimischen Rebellengruppen MILF und Abu Sayyaf erklärten, sie seien für die Bomben nicht verantwortlich. Oppositionspolitiker beschuldigten Verbündete von Präsident Joseph Estrada, die Bomben gelegt zu haben, damit er das Kriegsrecht ausrufen und das Amtsenthebungsverfahren gegen sich stoppen könne. Das Linksbündnis Bayan vermutet, die Verhafteten seien Sündenböcke, um die wahren Attentäter zu schützen.