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Jetzt rollen die Castoren wieder

Der März dürfte ein Protestmonat werden: Nicht nur nach Ahaus soll hochradioaktiver Atommüll transportiert werden. Auch ins niedersächsische Gorleben ist ein Castor-Transport aus der Wiederaufbereitungsanlage La Hague geplant

aus Hannover JÜRGEN VOGES

Der nächste Amtommülltransport in das Zwischenlager Gorleben soll in der letzten Märzwoche in den protesterprobten Landkreis Lüchow-Dannenberg rollen. Das niedersächsische Innenministerium erklärte am Freitag, dass der Termin für diesen ersten Gorleben-Transport nach vierjähriger Pause feststehe und zwischen 26. März und 8. April liegen werde.

Die Bürgerinitiative (BI) Lüchow-Dannenberg hatte sich bereits genauer informiert: Der Transport von sechs Behältern mit radioaktivem Müll aus der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague werde am 26. März in Frankreich starten und solle nach den Planungen der Polizei zwei Tage später das Wendland erreichen, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Von dem Abtransport der sechs Atommüllbehälter hat Frankreich die weitere Aufnahme abgebrannter Brennelemente in der Wiederaufarbeitungsanlage abhängig gemacht. Dem AKW Stade droht der Stillstand, wenn es keine abgebrannten Brennelemente nach Frankreich liefern kann.

Ihre Proteste gegen den Gorleben-Transport will die BI bereits am 24. März mit einer Demonstration in Lüneburg beginnen. Anders als bei den drei ersten Transporten in das Zwischenlager soll diesmal die 50 Kilometer lange Bahnlinie zwischen Lüneburg und Dannenberg dann im Mittelpunkt der Blockadeaktionen stehen. Zwischen Lüneburg und Dannenberg gebe es 12 Bahnhöfe und 59 Bahnübergänge, die sich für Proteste an der Bahn besonders gut eigneten, sagte Ehmke. Das neue Konzept sei auch ein Beitrag zur Deeskalation. Es werde sehr viele kleine Aktionen, aber keine massive Zusammenballung von Demonstranten an einem Ort geben.

AKW-Gegner aus dem Wendland würden sich auch Anfang März an den Aktionen gegen den nach Ahaus geplanten Castor-Transport beteiligen. Nach Angaben der Aktion „X-tausendmal quer“ haben über 4.000 Menschen aus 72 bundesdeutschen Städten schriftlich zugesagt, die beiden Transporte durch gewaltfreie Sitzblockaden so weit wie möglich zu stoppen. Das niedersächsische Innenministerium rechnet damit, dass bei der Begleitung des Transportes mindestens 30.000 Polizisten eingesetzt werden. Pressesprecher Michael Knaps sagte, beim Transport 1997 seien 30.000 Polizisten und Grenzschutzbeamte im Einsatz gewesen.

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