Schöner Bauen
: Neustadt: Alles neu bis zum Mai

■ Auf der St.-Pauli-Brücke wird gebaut, um die Neustadt zu verschönern

Sie ist in keinem Stadtplan Bremens verzeichnet. Auch nicht auf dem von Bremens neuester Präsentation – Bremen-Online-Service. Die St.-Pauli-Brücke ist nicht zu finden. Trotzdem tobt auf ihr seit gestern früh Bremens neuester Baustellen-Ärger. Tausende AutofahrerInnen müssen sich einspurig über das Nadelöhr quälen. Und Straßenbahnen sind für die kommenden Monate gar nicht mehr vorgesehen. Und das im Bermudadreieck Neustadt-City. Dort nämlich liegt die St.-Pauli-Brücke. Mitten zwischen der Friedrich-Ebert-Straße und der Wilhelm-Kaisen-Brücke.

Dort werden jetzt die Gleisbauarbeiten für das Dreieck Friedrich-Ebert-Straße/Osterstraße fortgesetzt. Nachdem der Abzweig vom Leibnizplatz bis Mitte Dezember fertig gestellt wurde, folgt jetzt der zur Domsheide. Dafür muss ein Teil der St. Pauli-Brücke erneuert werden. Dauer: bis Ende Mai.

In den kommenden sechs Wochen müssen darum die Straßenbahnlinien 4, 5, und N 11 über die Westerstraße und den Brill umgeleitet werden. Die Haltestellen Wilhelm-Kaisen-Brücke, Domsheide und Schüsselkorb werden in dieser Zeit nicht angefahren. Für AutofahrerInnen gilt: An der Baustelle vorbei geht's nur einspurig. Stadteinwärts wird vor der Einmündung Franziuseck eine zusätzliche Rechtsabbiegespur eingerichtet. Nach Angaben der Bauverwaltung sind übrigens die Bauarbeiten an der Erdbeerbrücke vorübergehend eingestellt worden, um nicht unnötige Staus zu provozieren.

Sinn der aktuellen Umbauarbeiten ist die Verbindung der Straßenbahnen aus Huckelriede mit der Richtung Brill (Linie 1 und 5) und den Linien aus Huchting mit der Domsheide (Linie 8 und 4). Um die Fahrt von den dort kommenden Zügen zu beschleunigen, sind in Fahrtrichtung Leibnizplatz beziehungsweise Westerstraße zwei getrennte Gleise vorgesehen. Da die St.-Pauli-Brücke für den Einbau einer Weiche aber zu schmal ist, wird der Abzweig bereits an der Haltestelle Wilhelm-Kaisen-Brücke platziert und das stadtauswärtige Doppelgleis ineinander verschlungen.

Bereits ab Ende März 2001 geht die Neubaustrecke Westerstraße endgültig in Betrieb. Zusammen mit der Osterstraße können diese beiden Gebiete der Neustadt aufgewertet werden – unter anderem mit großzügigeren Fahrrad- und Fußgängerwegen. Zusätzlich werden die Notgleise aus der Pappelstraße entfernt. Damit ist dann dort der Weg frei, um den Kern der Neustadt vollkommen neu zu gestalten. Kosten: 13 Millionen Mark.

Jeti/Foto: Nikolai Wolff