Nachhilfe für rabiate Eltern

■ Bremer CDU plant Erziehungsgutscheine

Seit Anfang diesen Jahres wird „Gewalt in der Erziehung“ offiziell im BGB geächtet. „Aber“, so Silke Striezel, jugendpolitische Sprecherin der CDU, „man muss den Leuten doch auch etwas anbieten.“ Gemeinsam mit Ilse Wehrmann, Chefin der evangelischen Kindergärten in Bremen und Wassilios Fthenakis, Direktor des Münchner Staatsinstitutes für Frühpädagogik, stellte sie gestern das Projekt „Bildungsangebote für Familien“ vor, das durch Umschichtungen im bremischen Erziehungshilfeetat finanziert werden soll.

Dazu gehört die Entwicklung eines Online-Handbuchs. In drei Jahren sollen rund 500 Beiträge im Netz über Probleme von der Windel bis zur Pubertät elterngerecht aufklären. Es schlägt allein mit einer halben Million Mark zu Buche, die aber auch aus Bundesmitteln bestritten werden soll.

Neben der „niedrigschwelligen Hilfe im Internet“ plädierte Striezel für eine stärkere Nutzung der vorhandenen Strukturen. Schon im Laufe diesen Jahres wollen die Kindergärten mit einer „Bildungsoffensive für Eltern“ ihren Betreuungsauftrag ausdehnen. Als „Einstieg in ein vielschichtiges Hilfsangebot“ plant die CDU außerdem, dem Elternbrief, den jede Familie regelmäßig zugeschickt bekommt, mit Gutscheinen auszustatten. Damit können dann Seminare etwa zur Konfliktbewältigung oder andere Hilfen kostengünstig in Anspruch genommen werden. hey