BritFest und iMac

Großbritannien präsentiert sich in Hamburg das ganze Jahr über modern und kreativ  ■ Von Benjamin Butschle

Dass die britischen Inseln nicht nur Regen, Doppeldeckerbuss und Sherlock Holmes zu bieten haben, sollte eigentlich bekannt sein. Nicht bekannt genug, finden das britische Generalkonsulat und die Staatliche Pressestelle der Hansestadt. Das Vereinigte Königreich soll deshalb in diesem Jahr als innovatives und kreatives Land präsentiert werden. Das Programm für das „britische Jahr“ wurde ges-tern vorgestellt.

Ein Schwerpunkt soll bei kulturellen Veranstaltungen liegen. Bereits am 22. Februar startet im Abaton eine Filmreihe des britischen Regisseurs Ken Loach. In Vorbereitung ist ein „Brit Scene Festival“ im Schauspielhaus und eine Ausstellung von Lithografien des Bildhauers Henry Moore. Außerdem sind verschiedene Lesungen geplant. In einem Zelt auf dem Gänsemarkt sollen in Zusammenarbeit mit der Wanderausstellung „Millenium Products“ junge britische Designer mit ihren Arbeiten vorgestellt werden. Stolz verwies Douglas McAdam, der Generalkonsul, auf die Design-Avantgarde aus Großbritannien, die überall in der Welt zu finden sei: „Das Team, das den Apple iMac entwarf, wird von einem Briten geleitet“, sagte McAdam.

So modern die britischen Desig-ner auch sein mögen, ganz ohne Klischees gehts dann doch nicht: Mit fish and chips, Dart und englischem Bier wird an Pfingsten auf dem Rathausmarkt das „BritFest“ gefeiert. Dabei geht es, wie Veranstalter Michael Wendt betonte, hauptsächlich um „Entertainment“.

Es geht aber nicht nur um Entertainment und Kultur, sondern – natürlich – auch um Kommerz: Zum Beispiel bei den „British Travel Days“ am 13. und 14. Januar im Fährterminal der Englandfähre in Neumühlen. In britischem Ambiente kann man von 11 bis 18 Uhr bei einer Reisetombola sein Glück versuchen oder bei Auktionen um Fährpassagen mitsteigern. Außerdem informiert die DFDS, die Betreiberin der Fähre und einer der Hauptsponsoren des „BritFest“, auf einer Reisemesse über Urlaubsangebote in England, Schottland, Wales und Nordirland.

Mit dem „britischen Jahr“ knüpft Hamburg an eine Tradition der letzten Jahre an – Schweden und Frankreich standen bereits im Mittelpunkt eines Jahres und waren Gastland des alljährlichen Hamburger Pfingstfestes auf dem Rathausmarkt. Dass diesmal die Wahl auf Großbritannien fiel, hängt auch mit der engen wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Hamburg und dem Vereinigten Königreich zusammen. „Wenns in London regnet, spannt man auf dem Jungfernstieg die Regenschirme auf“, heißt ein Sprichwort. Deutschland stelle für Großbritannien den wichtigsten europäischen Handelspartner dar, sagte Denise Harris von British Trade International.

Das Logo für das Britfest scheint allerdings ein bißchen verunglückt und strahlt leider wenig Innovation und Kreativität aus: Zu sehen ist Robin Hood, der sich an einer Liane vom Rathaus schwingt. Hätte man da nicht das iMac-Team fragen können?