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„Übelster Antisemitismus“

Zu Anschlag auf Jüdischen Friedhof in Potsdam hat sich rechte Gruppierung bekannt

BERLIN taz ■ Der Brandanschlag auf den Jüdischen Friedhof in Potsdam geht nach Ansicht der brandenburgischen Landesregierung auf das Konto rechtsextremistischer Gewalttäter. Nach der Auswertung eines Bekennerschreibens bestehe keinerlei Zweifel, dass die Schändung der Trauerhalle von Neonazis verübt worden sei, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Heiko Homburg.

Das am Tatort gefundene Bekennerschreiben der „Nationalen Bewegung“ beinhalte Äußerungen eines „knallharten menschenverachtenden Antisemitismus der übelsten Form“. Jüdische Mitbürger würden darin als „Parasiten und Aussauger des deutschen Volkes“ denunziert, sagte Homburg der taz. Dem Innenministerium sei die „Nationale Bewegung“ als rechtsextreme Gruppierung bekannt: Bereits in der Vergangenheit seien Schreiben mit ähnlicher Terminologie aufgetaucht.

Die Ermittlungen der 18-köpfigen Sonderkommission haben bislang noch zu keiner heißen Spur geführt, betonte eine Sprecherin der Potsdamer Polizei. In der Nacht zum Montag hatten die Täter das rückwärtige Holzportal der Trauerhalle in Brand gesteckt. Dabei sei ein 1,30 mal 0,25 Meter großes Loch entstanden, so die Sprecherin. Zudem habe der Ruß Innenräume und die Fassade des Gebäudes beschädigt. Ein Mitarbeiter des Friedhofs hatte den Anschlag am Montagmorgen entdeckt. Bereits im vergangenen Herbst war der Friedhof geschändet worden.

Angesichts der Schwere der Tat sprach der Sprecher des Potsdamer Innenministeriums, Homburg, von einem „geplanten Handeln mit neuer Qualität“ der Rechtsextremisten. Brandenburgs Justizminister Kurt Schelter (CDU) forderte gestern, antisemitische Gewalttäter „härter und schneller“ zu bestrafen. Die Justiz müsse mit „spürbaren Sanktionen“ reagieren.

ROLF LAUTENSCHLÄGER

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