Arbeitslos und krank

■ SPSH: Vergangenes Jahr mehr Zulauf

Bei Erwerbslosen herrscht weiterhin große Verunsicherung. Daran ändern auch die sinkenden Arbeitslosenzahlen für Hamburg nichts. Etwa tausend Ratsuchende wurden im vergangenen Jahr in der Solidarischen Psychosozialen Hilfe Hamburg (SPSH) betreut, das sind etwa 35 Prozent mehr als im Vorjahr. Das teilte gestern Renate Schumak mit, die als Psychologin in der SPSH Menschen berät, die durch die Erwerbslosigkeit in eine psychische Krise geraten sind. Die Beratungstätigkeit leistet Schumak gemeinsam mit zwei MitarbeiterInnen und zwölf Ehrenamtlichen.

Die Perspektivlosigkeit arbeitsloser Menschen führe oft zu Ohnmachtsgefühlen, so Schumak. Beängstigend für Erwerbslose sei außerdem das Gefühl, die eigene Lebenssituation nicht mehr selbst bestimmen zu können, sondern von Entscheidungen der Personalchefs und des Arbeitsamtes abhängig zu sein. Daher sucht die SPSH in Gruppenarbeit und Einzelberatung gemeinsam mit den Betroffenen Wege aus der Krise und klärt über Rechte und Möglichkeiten auf.

Ökonomisch ist die Lage für die Beratungsstelle schwierig: 1997 mußte die SPSH eine drastische Kürzung des Etats durch die Sozialbehörde hinnehmen. Seitdem ist sie auf Spenden und Fördermitgliedschaften angewiesen. bebu