unterm strich
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Der russische Winter hört nicht auf. Mit der Weltpremiere des Stalingrad-Films „Duell – Enemy at the Gates“ (deutscher Titel, ojemine: „Duell – Der Feind vor den Toren“) von Jean- Jacques Annaud werden am 7. Februar die Internationalen Filmfestspiele Berlin eröffnet. Die 51. Berlinale wolle mit der Auswahl des ausschließlich in Deutschland und unter anderem in den Potsdam-Babelsberger Studios entstandenen Dramas nachdrücklich auf den Medienstandort Deutschland hinweisen, teilte das Festival mit (im Klartext: Film selbst ist peinlich). „Duell – Enemy at the Gates“ erzählt die Geschichte eines russischen Heckenschützen, der sich bei der Schlacht um Stalingrad im Jahr 1942 mit einem deutschen Scharfschützen duelliert. In den Hauptrollen spielen Jude Law, der in Cronenbergs „EXistenZ“ so schön den Bauchnabel von Jennifer Jason Leigh abgeleckt hat, Joseph Fiennes („Shakespeare in Love“) und Rachel („Die Mumie“) Weisz. „Mit dieser Verfilmung ist es Jean-Jacques Annaud meisterhaft gelungen, ein Kapitel deutscher Geschichte zu beleuchten“, tönte Berlinale-Chef Moritz de Hadeln. „Von großen Massenszenen bis hin zum kleinsten Detail beweisen er und die vielen deutschen Techniker aus seinem Team, dass man auch in Deutschland, das heißt in Europa, in der Lage ist, solche Projekte erfolgreich in Szene zu setzen, was seit langem als Monopol der Amerikaner galt.“ Dabei hätte die Beinstumpf-, Amputations- und Durchhalteorgie von Joseph Vilsmaiers Stalingradfilm, der Gott sei Dank im Orkus des vergangenen Jahrtausends verschwunden ist, doch eigentlich für mindestens 50 Jahre gereicht.

Reichlich spät hat der deutsche Bestsellerautor Patrick Süskind in die Verfilmung seines olfaktorischen Welterfolgs „Das Parfum“ eingewilligt und die Exklusivrechte an den Münchner Produzenten Bernd Eichinger verkauft. Über den Preis sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte die Sprecherin des Diogenes Verlages gestern in Zürich. Die Variety-Reporter haben aber mal wieder mit unterm Verhandlungstisch gesessen. Zwischen fünf und zehn Millionen Dollar, so das Branchenblatt, habe Eichinger gelöhnt.