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Der Castor stößt auf Granit

Die Anti-Atom-Bewegung will die Transporte verhindern. Der erste Zug soll am 3. März in Ahaus eintreffen

HANNOVER taz ■ Der BUND und die BI Lüchow-Dannenberg wollen mit einer Protestwelle gegen die im März geplante Wiederaufnahme der Atomtransporte nach Gorleben und Ahaus gemeinsam ein Zeichen für einen echten Atomausstieg setzen. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke und die atompolitische Sprecherin des BUND, Renate Backhaus, stellten gestern in Hannover gemeinsam eine Studie zu Auswirkungen des Atomkonsenses auf die Atommüll- und Atomstromprodution vor und warfen gleichzeitig der Bundesregierung konzeptionslose Flickschusterei bei der Entsorgung vor.

Die Atomstromproduktion sei mit dem Konsensvertrag zwischen Bundesregierung und den AKW-Betreibern erst auf ihrem Zenit angelangt, sagte Ehmke. In allen bundesdeutschen AKW seien bislang 1.600 Terawattstunden Strom produziert worden. Die in dem Vertrag festgeschriebenen Restlaufzeiten erlaubten den Betreibern noch einmal die Produktion der gleichen Strommenge. Einer neuen Studie der hannoverschen Gruppe Ökologie zufolge werde sich die Atommüllmenge bis zum Abschalten des letzten AKW verdoppeln. Der Studie zufolge betreffe diese Verdoppelung sowohl die bisher angefallenen 180.000 Kubikmeter schwach Wärme entwickelnden Abfälle, als auch die 4.500 Kubikmeter abgebrannter Brennelemente.

Ehmke kündigte für den Monat März, in dem wieder Transporte nach Ahaus (3. März) und Gorleben rollen sollen, eine Welle von Protesten an. Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg werde sich Anfang des Monats auch an den Protesten in Ahaus beteiligen. An den Protesten gegen den nächsten Transport nach Gorleben, das auch unter Rot-Grün weiter das Atommüllzentrum der Republik sei, würden sich voraussichtlich mehr Menschen beteiligen als beim letzten Castor-Transport im Jahre 1997. In der Konsensvereinbarung habe die Bundesregierung unter dem falschen Etikett „Ausstieg“ mit den Betreibern einen Bestandsschutz und eine Entsorgungsgarantie für die AKW vereinbart. Bei dem nächsten Gorleben-Transport, der am 27. März um null Uhr die deutsch-französische Grenze passieren solle, werde sichtbar werden, „wie viele Menschen mit dem Atomkonsens nicht einverstanden sind“. Die Bürgerinitiative habe es sich zum Ziel gesetzt, den politischen Preis für den Transport möglichst in die Höhe zu treiben, den Transportfahrplan durcheinanderzubringen und auf jeden Fall für dieses Jahr einen zweiten Transport von WAA-Müll aus Frankreich ins Wendland zu verhindern. Renate Backhaus warf der Bundesregierung vor, bei der Atommüllentsorgung immer häufiger zu Notlösungen zu greifen. JÜRGEN VOGES

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