Kunst, Kampfsport und Co.

■ Für 2,6 bis 3,6 Millionen Mark hat Bremen sich ein vier Monate langes Festival mit asiatischer Kultur eingekauft

Rund 2,6 Millionen Mark lassen sich Wirtschaftssenator Josef Hattig (CDU), rund ein Dutzend Bremer Kultureinrichtungen und ungezählte SponsorInnen das Festival „europAsien“ kosten. Nach Angaben von Arend Vollers vom mit veranstaltenden Ostasiatischen Verein kommt etwa eine Million Mark in Form von Sachspenden hinzu. Das Programm mit Ausstellungen, Konzerten, Theateraufführungen beginnt in der nächsten Woche mit der Eröffnung einer Kunstschau im Paula-Modersohn-Becker-Museum und lodert vier Monate lang.

Während im vergangenen Jahr Bremens Kultur „blaustark“ war, trimmt die Bremen Marketing Gesellschaft (BMG) die Kultureinrichtungen in diesem Frühjahr auf asiatisch. BMG-Chef Klaus Sondergeld hofft auf einen ähnlichen Erfolg wie bei der Ausstellung „Der Blaue Reiter“. Dann müssten oder könnten die VeranstalterInnen die eine Million Mark Zuschuss an den Wirtschaftssenator zurückzahlen.

Nach der eher privaten Feier zum 100sten Geburtstag des Ostasiatischen Vereins Bremen am kommenden Mittwoch wollen Museen, Theater und andere die BremerInnen und BesucherInnen der Hansestadt mit chinesischer, japanischer oder indischer Kultur vertraut machen.

Als erste Einrichtung präsentiert das Paula-Modersohn-Becker-Museum ab nächster Woche unter dem Titel „Japan und der Westen“ eine Gegenüberstellung von europäischer und japanischer Kunst aus mehreren Epochen. Das Gerhard-Marcks-Haus stellt ab Ende Januar den Künstler Tajiri vor, der sich nach Angaben von Arie Hartog dem großen wirtschaftlichen Erfolg durch permanente Stil- und Genrewechsel entzogen hat. Das Übersee-Museum zeichnet ab Mitte Februar „Wege nach Asien“ nach, das Bürgerhaus Vegesack lässt im April „Japan erleben“, die Glocke präsentiert Ende Februar die Europa-Premiere einer Peking-Oper, und selbst der Karneval kleidet sich im Februar unter dem Motto „Reise nach SambAsien“ fernöstlich.

Als Festival im Festival serviert die Bremer Shakespeare Company von März bis Mai „Shakespeare aus Asien“. Dazu gehören Gastspiele aus Indien, Korea und China. Dieses nach 1993 zweite Festival „Shakespeare & Companies“ wird mit einem Kampf-Kunst-Spektakel auf dem Marktplatz oder vor dem Übersee-Museum eröffnet. Auch die Hochschule für Künste, die Städtische Galerie, die Kunsthalle, das Kino 46, die CityInitative und andere sind am Festival beteiligt. Über die einzelnen Veranstaltungen werden wir selbstverständlich berichten. ck