Eine Nicht-Abonnentin klagt an: Sexismus
: „taz? Weiterhin nicht.“

Warum taz? Ist doch klar: Wenn ich z.B. am 10. 1. lese, dass zum ersten Mal „ein grüner Minister“ zurückgetreten ist, und dass ausgerechnet „ein grüner Minister“ wegen BSE zurücktreten muss, und die Rede ist von Exministerin Andrea Fischer, dann weiß ich doch, warum wir die taz brauchen: als Sprachmuseum, denn nicht mal der Spiegel mutet seinen LeserInnen noch diese Art von sexistischer Männersprache zu, die taz dagegen fast jeden Tag. Aber deshalb gleich abonnieren? Könnte euch so passen! Weiterhin eure Nicht-Abonnentin Karin Brambach

Liebe Karin Brambach,

Deine Sprachkritik in allen Ehren – auch die taz als Erfinderin des Binnen-I ist weit entfernt von feministischer Unfehlbarkeit: Den Faux-pas mit dem „grünen Minister“ Andrea Fischer haben wir selber bemerkt und in der nächsten Ausgabe korrigiert, wie du im Archiv nachlesen kannst. Dennoch: Auch als Nicht-Abonnentin müsste dir aufgefallen sein, dass die taz die einzige Überregionale ist, in der sich nach wie vor einige AutorInnen des großen I befleißigen, die seit ihren Kindertagen mit einer 52-Prozent-Quote arbeitet und sich um regelmäßige und qualifizierte Frauen- und Genderberichterstattung bemüht – trotz knapper Ressourcen. Ja, jederzeit sind wir zu feministischer Zerknirschung bereit, weil auch in der taz die Sexismen blühen, und das nicht zu knapp. Aber die taz war auch schon immer undogmatisch. Das bedeutet, dass es keine – und auch keine feministische – Doktrin gibt, nach der sich alle AutorInnen zu richten haben. Deshalb gibt es immer wieder Auseinandersetzungen um große und kleine Is, langweilige und interessante Frauenthemen, unmögliche und mögliche Männer. Wer diese Lebendigkeit schätzt, der kann auch mal mit einem Minister Andrea Fischer leben. Viele Grüße von Heide Oestreich, stellv. Ressortleiterin Inland, Schwerpunkt Gender

taz muss sein, weil, nachdem nun mit Möllemann und Müntefering die wohl fulminantesten Dumpfdödel ihrer jeweiligen Parteien ihr Bekenntnis zur taz abgeliefert haben, ich darauf brenne zu erfahren, wieso – auch wenn der nicht mehr so ganz en vogue ist – Peter Hintze findet, dass die taz sein muss. Im übrigen bin ich gerne bereit, mein im April auslaufendes Abo für einen Teller tagessuppe um ein weiteres Jahr zu verlängern. Viele GrüßeHans-Peter Remmler

Lieber Hans-Peter Remmler, bitte verlängern Sie Ihr Abo – und wenn Sie es nicht weitersagen, liefern wir dafür ausnahmsweise den Teller tagessuppe. Aber vergessen Sie Hintze. Ihre taz

Hallo taz, da abonniert man als Unternehmer die taz und begründet dies auch noch explizit mit eurer Veröffentlichung der Drückeberger-Liste und das erwähnt ihr nicht mal. Erster Schlag. Dann gibt’s die tagessuppe von Vincent – ein paar Wochen nach dem Abo und damit nicht für mich. Zweiter Schlag. Jetzt bin ich mal auf den dritten Schlag gespannt. Dennoch: Kopf hoch und macht endlich die „Fuffzichtausend“. Mit freundlichen GrüßenGerhard Dreisigacker

Lieber Gerhard Dreisigacker, die Suppe ist unterwegs. Wohl bekomm’s. Ihre taz