Adi Lambke (70), Landwirt aus Jameln / Niedersachsen

„Es war im Mai 1996. Der zweite Castortransport sollte am nächsten Tag bei uns vorbeikommen. Da gab es plötzlich das Gerücht, der sei schon unterwegs. Ich bin ja nicht so gut zu Fuß, also bin ich mit dem Trecker los. Lauter junge Leute hatten schon eine Blockade gebildet. Die Polizei forderte, die Straße zu räumen. Ich habe mich dann in Fahrtrichtung rechts vor die Blockade gestellt, wie sich das gehört. Etwa sechs Polizisten haben mich ohne Vorwarnung vom Trecker geholt. Einer hat mich in Schwitzkasten genommen, ein anderer auf mich eingeprügelt. Sie haben fast alle Scheiben vom Trecker zerschlagen, mich in einen Bully gesteckt und einen Kilometer vom Ort wieder rausgeschmissen. Zum Glück hat mich jemand nach Hause gefahren, ich hab ja geblutet. Da hat mich dann ein Arzt versorgt. Eine Entschuldigung gab’s nie. Ich habe später Anzeige erstattet, aber die ist abgewiesen worden. Sollen sie mich und meinen Trecker zerschlagen, aber dass ich mich nicht gegen die nächsten Castortransporte wehre, kommt nicht in Frage.“ LKW; FOTO: AP