quartiersmanager
: Fragwürdiger Geldregen

Kaum ist die Winterpause zu Ende, meldet sich Bausenator Strieder wieder zu Wort. Je eine Million Mark sollen künftig die Problemviertel bekommen, denen der Senat Quartiersmanager zur Seite gestellt hat. Eine gute Nachricht.

Kommentar von UWE RADA

Nun die schlechte: Wofür soll das Geld ausgegeben werden? Wer soll es bekommen? Wer soll entscheiden? Keine dieser Fragen ist bislang geklärt. Offenbar war es dem zuletzt blassen Senator wichtiger, wieder einmal als Verkünder guter Nachrichten im Rampenlicht zu stehen, als sich um deren Voraussetzungen zu kümmern.

Dabei wäre Klärungs- und Diskussionsbedarf nötiger denn je. Unter Gutachtern, Sanierungsträgern, Quartiersmanagern und Betroffenenvertretern tobt ein heftiger Streit um die Ziele der Sanierung in den Problemkiezen. Sind die Probleme ein Ergebnis der Abwanderung besser Verdienender, wie Strieder meint, oder von weiterer sozialer Polarisierung sowie Verdrängung durch Mieterhöhungen, wie die Betroffenenvertretungen sagen. Solange diese Grundsatzfrage im Raum steht, wird auch der Geldregen, der nun fließen soll, umstritten sein.

Zudem steht eine Bilanz der bisherigen Arbeit der Quartiersmanager aus. Wer soll da garantieren, dass die Million tatsächlich da ankommt, wo sie helfen kann: bei der Bürgerbeteiligung nämlich oder bei beschäftigungswirksamen Projekten. Oder dass sie nicht zum Hauen und Stechen bei den freien Trägern führt, die nach den Kürzungen der Bezirkshaushalte nun ums Überleben kämpfen. Die entscheidende Frage wird aber sein, inwieweit die Bewohner selbst an der Verteilung der Mittel beteiligt werden. Noch hat Strieder keine Antwort. Aber das Jahr ist ja noch jung.