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: Das Erste und das Letzte

TV Total (Mo, 22.15 Uhr, Pro 7)

Alles neu, im neuen Jahr bei Stefan Raab. Alles? Nein, bei weitem nicht. Immerhin, ein neues Studio hat das Christkind gebracht. Und fortan gewinnt Raab jede Woche einen Sendeplatz hinzu, bis es – ziemlich unfrei nach dem Pro-7-Motto „Besser sind 4“ – deren vier sind.

Fragt sich nur: Besser für wen? Für Brainpool auf jeden Fall. Wenn deren mittlerweile einzig veritables Standbein – Sat.1 hat eben auch noch die Brainpool-Produktion „Voll Witzig“ mangels Quote aus dem Programm gekegelt – vier mal pro Woche läuft, klingelt die Kasse. Bei Pro 7 natürlich auch: Die Werbeblöcke rund um Raab waren stets kräftig überbucht. Bei vier Sendungen ist demnächst ganz viel Platz. Und Stefan Raab hat mehr Arbeit.

War da noch wer? Ach ja, die Zuschauer. Damit wären wir auch schon bei der letzten Sendung. Raab setzt genau dort ein, wo er aufgehört hat: Er zeigt Fußballer-Pimmel – neu hinzugekommen: Roque Santa Cruz – und Nacktfotos, die aus irgendeinem Grund in einen „Frontal“-Beitrag geraten sind und für eine Nominierung des ZDF für den „Raab der Woche“ gut waren. Der Rest war übrigens so aufregend wie eine Schüssel Salzkartoffeln – ohne Petersilie. Natürlich stürzt er sich auf Christoph Daum. Raab war sogar auf der Pressekonferenz und fragt nach „Werner Hanf“ und „Sturm Gras“. Am Rande interviewt er Helmut Zerlett (und wieso war der eigentlich da?): „Hast du keine Angst, dass jemand merken könnte, dass Daum nicht der größte Kokser hier ist?“

Ansonsten wimmelt es von den üblichen Zoten, wie auch der Verantwortliche, Raab selbst, nicht müde wird zu bemerken. Am Ende bleibt noch Zeit, mit einer wieder ganz in Leder gewickelten Verona Feldbusch deren Unterwäschekollektion zu präsentieren.

Reicht all das für viermal die Woche? Zoten nutzen sich nun mal schnell ab, und auch die Fußballer werden Mittel und Wege finden, ihre Weichteile besser zu verbergen. Dass nun die erste Sendung nach der Winterpause trotz langer Vorbereitungszeit nicht der Hammer war, liegt möglicherweise am Sparzwang. Bei erhöhter Frequenz muss man nun mal mit den guten Sachen haushalten. Sonst gibt es bei Raab bald nur noch Sparwitze. HEIDI