Uranmunitionstest bei Paderborn?

HAMBURG ap ■ Die Bundeswehr hat nach Darstellung des NDR vor etwa 20 Jahren Uranmunition getestet. Ein ehemaliger Soldat versicherte dem Sender eidesstattlich, er habe im Jahr 1980 auf dem Übungsplatz Sennelager bei Paderborn etwa zehn Patronen mit abgereichertem Uran verschossen. Vor Gesundheitsgefahren sei er nicht gewarnt worden. Die Bundeswehr kommentierte den Bericht nicht. Der Wissenschaftler und Leiter des Berliner Informationszentrums für Transatlantische Sicherheit, Otfried Nassauer, sagte dem NDR jedoch, die Aussagen des Mannes passten zusammen. Ein Foto des Soldaten neben dem beschossenen Panzerwrack zeige Merkmale, die den Einschussspuren von Uranmunition ähnelten. Der Vorsitzende des Bundeswehr-Verbands, Bernhard Gertz, kritisierte unterdessen im Berliner Tagesspiegel die mangelnde Ausbildung von 1996 und Anfang 1997 in Bosnien stationierten Bundeswehrsoldaten. Erst ab dem Frühjahr 1997 sei der Umgang mit Uranmunition auch in der Ausbildung der betroffenen Soldaten zum Thema geworden.