Unterm Strich
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An Puff Daddys erste musikalische Gehversuche als Gangsta Rapper erinnern sich nur wenige. Doch im richtigen Leben hat der HipHop-Star zuletzt wieder an dieses Image angeknüpft, als er vor einem Jahr mit dem Gesetz in Konflikt kam, weil er an einer Schießerei in einem Nachtclub in New York beteiligt gewesen sein soll. Kurz nach dem Zwischenfall war er von der Polizei angehalten worden, die in seinem Auto eine Schusswaffe fand. Später hieß es, Puff Daddy hätte seinem Fahrer Geld angeboten für die Aussage, die Waffe gehöre ihm. Unerlaubter Waffenbesitz und Versuch der Bestechung zur Falschaussage lauten nun die Anklagepunkte, denen sich Puff Daddy seit Mittwoch vor einem New Yorker Gericht stellen muss. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft. Der Rap-Star ist trotzdem zuversichtlich, dass das Verfahren glimpflich für ihn ausgehen wird. Er lässt sich von zwei ausgewiesenen Fachleuten vertreten: Johnnie Cochran, der schon O.J. Simpson verteidigen half, und Ben Brafman, einem bekannten Mafiaawalt.

Die kommenden Filmfestspiele in Cannes finden zwar erst im Mai statt, also nach der Berlinale. Doch auch hier werden schon erste Details gestreut. So wurde nun offiziell bekannt gegeben, dass Jodie Foster in diesem Jahr den Vorsitz der Jury übernehmen wird. Schon als Kind habe sie von dieser Ehre geträumt, ließ die Schauspielerin die Berichterstatter von der BBC wissen. Mit gutem Grund fühlt sich die 38-Jährige allerdings seit ihren Anfangstagen als Schauspielerin mit Cannes besonders verbunden: 1976 war sie zum ersten Mal dort zur Präsentation von „Taxi Driver“, der damals die Goldene Palme gewann.

Festivalpräsident Gilles Jacob erklärte, man habe sich für die mehrfach preisgekrönte Schauspielerin, die mehrmals schon auch als Produzentin und Regisseurin eigener Filme in Erscheinung getreten ist, in Anerkennung ihrer bisherigen Arbeit entschieden. Überhaupt keine Rolle gespielt habe der Gedanke, damit ein versöhnliches Zeichen in Richtung Hollywood zu setzen. Diese in der Presse geäußerte Vermutung lag insofern nahe, als die Beziehungen des französischen Festivals zur US-Filmindustrie zuletzt etwas angespannt waren, was auch an der mangelnden Präsenz prominenter US-Produktionen in der letzten Saison in Cannes abzulesen gewesen sein soll.

„Wir haben Jodie Foster nicht gewählt, um Amerika eine Freude zu machen, sondern der ganzen Welt“, erklärte Gilles Jacob blumig. Dass Jodie Foster den Franzosen gefällt, dafür spricht aber noch ein nicht ganz unwichtiger Umstand: Sie spricht Französisch.