Altes Autobahnland

■ NABU befürchtet völlige Zerstörung des Obstgebietes. Baubeginn für A26 von Stade nach Hamburg am Montag

Die völlige Zerstörung des Alten Landes befürchtet der NABU Hamburg nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Lüneburg, das den Bau der A26 zwischen Stade und Hamburg erlaubte (taz berichtete gestern). Die vermutliche Trasse durch das größte Obstbaugebiet Europas würde tausende von Arbeitsplätzen im gesamten Süderelberaum gefährden.

„Offensichtlich geht der Hamburger Senat davon aus, dass sowohl die A 26 als auch die Umgehungsstraße für das Airbus-Werk südlich von Finkenwerder realisiert wird“, befürchtet NABU-Vorsitzender Rolf Bonkwald. Zusammen mit der vorgesehenen Werkserweiterung in das Mühlenberger Loch und der Planung weiterer industrieller Nutzungen im Hamburger Teil des Alten Landes bedeute dies „einen Generalangriff auf den empfindlichen Naturraum und die Unversehrtheit des Obstbaugebietes“, konstatiert Bonkwald.

Statt der A 26 fordert der Nabu die Entschärfung der B 73 durch ortsnahe Umgehungen, einen verbesserten öffentlichen Personennahverkehr sowie ein Konzept für die wirtschaftliche Entwicklung des Alten Landes unter Berücksichtigung der gewachsenen Betriebsstrukturen.

Bereits am Montag soll die Rodung der Obstbäume auf der künftigen Trasse zwischen Stade und Horneburg beginnen. „Die Aufträge dafür sind schon erteilt“, bestätigte Detlef Pfeiffer, Leiter des Niedersächsischen Straßenbauamtes. Die Erdarbeiten sollen im Sommer anlaufen. Das OVG hatte am Donnerstag endgültig grünes Licht für den ersten Bauabschnitt der umstrittenen Autobahn gegeben. Das Gericht wies die Klage von Obstbauern und Naturschützern gegen den Planfeststellungsbeschluss ab.

Sven-Michael Veit