Schweiz kritisiert US-Warnung

DAVOS/WASHINGTON dpa ■ Mit Unverständnis ist in der Schweiz auf die Warnung des US-Außenministeriums reagiert worden, wegen möglicher Ausschreitungen während des Wirtschaftsforums nicht nach Davos zu reisen. Von einer Beleidigung sprach die Sonntagszeitung, weil die USA die Schweiz damit in dieselbe Gefahrenkategorie einstuften wie Osttimor oder Kirgistan. Nach der Empfehlung des US-Außenministeriums sollten Amerikaner Davos während des Weltwirtschaftsforums vom 25. bis 30. Januar meiden. Die Behörden unternähmen zwar angemessene Schritte zur Sicherung der Besucher, doch könnten die angekündigten Proteste gewalttätig und chaotisch werden. „Wir befinden uns nicht im Kriegszustand“, empörte sich Davos’ Bürgermeister Erwin Roffler. Regierungssprecher Achille Casanova meinte, die Schweiz spreche derartige Warnungen nur aus, wenn ein Putsch drohe. Vor einem Jahr hatten Globalisierungsgegner zum Teil gewaltsam gegen das Forum demonstriert.