Keine Spaßreise nach Cannes

■ Baudeputation will an der Côte d'Azur hart arbeiten

„Wir dürfen in einer Legislaturperiode 2.000 Mark verbraten“, sagt die grüne Baupolitikerin Karin Krusche. Für Deputationsreisen. Die Baudeputation war lange nicht weg? Mit ihren Kollegen Helmut Pflugradt (CDU) und Carsten Sieling (SPD) hat die Grüne deshalb vereinbart, im März nicht nur ÖPNV-Projekte in Karlsruhe und Straßburg anzusehen, sondern auch nach Südfrankreich zu fahren. Da flanieren die Immobilien-Geschäftsleute einige Tage an der Cote d'Azur; MIPIM heißt die Fachmesse der Branche. „Warum habe ich nicht so eine Yacht, Keller?“, hat Wirtschaftssenator Josef Hattig im letzten Jahr zu seinem BIG-Chef Ulrich Keller beim Blick auf die Pracht vor dem Kongress-Zentrum von Cannes gesagt, kolportierte der Weser Kurier. Die Messe sei bisher „von Bremen nicht richtig ernst genommen worden“, behauptet Krusche. Diesmal soll die Baudeputation diesmal hin. Ob die Bausenatorin mitfährt, ist offen. Seit dem Reisedebakel der Sportdeputation im September hält sich Tine Wischer zurück. Für ihre zuständige Fachreferentin Susanne Paas, die die Reise vorbereitet, bilden die ÖPNV-Projekte den Schwerpunkt. Danach solle Nizzas Stadtplanung studiert werden, moderne Technologie-Projekte, die am Altstadt-Ring entstanden. Und warum Cannes? „Da wir sowieso in der Gegend sind“, sei ein kleiner Abstecher zur MIPIM geplant. „Von einer Spaßreise kann keine Rede sein“, so Paas. K.W.