Stoiber bestellt Stamm zum Rapport ein

Bayerische Gesundheitsministerin Barbara Stamm wusste von Antibiotikahandel: Tierärzte informierten sie persönlich

MÜNCHEN taz ■ Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber hat von seiner Gesundheitsministerin Barbara Stamm (CSU) für die heutige Kabinettssitzung einen Bericht über den Schweinemastskandal angefordert. Zu einem möglichen Rücktritt wollte er sich nicht äußern. „Ich beantworte keine hypothetischen Fragen“, wehrte er entsprechende Fragen ab.

Gegen Stamm (CSU) waren neue Vorwürfe erhoben worden. Danach hat sie sich wegen des Problems des illegalen Tierarzneimittel-Verkaufs bereits im Dezember 1998 persönlich mit dem Präsidenten der Föderation der Tierärzte Europas, Dr. Karlheinz Simon, und weiteren seiner Kollegen getroffen. Simon zur taz: „Ich kann nur sagen, dass wir als Tierärztevertretung sehr nachdrücklich auf die Zustände hingewiesen haben.“

In einem dreieinhalbseitigen Brief an das bayerische Gesundheitsministerium habe die Landestierärztekammer danach auf Stamms Wunsch hin ihre Vorschläge schriftlich festgehalten. Entgegen der Aussage Stamms, sie habe den Brief nie erhalten, hat das Schreiben ein eigenes Aktenzeichen des Ministeriums bekommen: VII 9/8891/24/97.

Eine Antwort erhielt die Landestierärztekammer nicht. KW

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