Lokalkoloratur
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Jürgen Hunke ist wieder mal fällig. Der Chef der Statt Partei ist ein Phantast, sagen die Leute immer. Einer, der im Luftschloss Stammgast ist, ein Träumer mit roter Baseballkappe. Alles natürlich oberflächlicher Unfug. Hunke ist knallharter Realist. Ihm ist natürlich völlig klar, dass sein Polit-Grüppchen aus bestsituierten Golfspielern und Hauseigentümern es nie über die Fünf-Prozent-Hürde ins Hamburger Parlament schaffen wird. Daher denkt er sich: Komm ich nicht in die Bürgerschaft, kommt die Bürgerschaft eben zu mir. Also wird der Parlamentarische Abend, bei dem sich JournalistInnen, LobbyistInnen und Abgeordnete bei Buffet und Wein einmal jährlich im Februar stilvoll betrinken, diesmal nicht wie sonst üblich im Ratsweinkeller stattfinden, sondern im Café Jerusalem der Hamburger Kammerspiele. Und das ist Hunkes Hoheitsgebiet. Alle haben etwas davon: Hunke darf einen Abend lang als Gastgeber an der Macht schnuppern, und das Essen schmeckt zweifellos auch leckerer als im Rathaus. aha