Container-Liebe

■ Bremerhavener Lehrer quittiert den Dienst und zieht in Big-Brother-Kiste

Der Bremerhavener Lehrer Jörg Heid hat den Schuldienst quittiert, damit er am kommenden Samstag als Kandidat an der dritten Staffel von „Big Brother“ teilnehmen kann. Wie die Stadt Bremerhaven am Mittwoch mitteilte, ist der 32-Jährige auf eigenen Wunsch und mit sofortiger Wirkung aus dem Beamtenverhältnis entlassen worden. Für den Magistrat der Stadt handelt es sich nach eigenen Angaben um die „ungewöhnlichste Entscheidung seit Jahren“.

Heid unterrichtete bisher als einer der jüngsten Lehrer Bremerhavens die Fächer Englisch und Sport. In der vergangenen Woche hatte er einen Antrag auf unbefristeten, unbezahlten Urlaub gestellt, um am kommenden Samstag für bis zu 106 Tage in den Hürther Fernsehcontainer zu ziehen. Nach Angaben von Schuldezernent Wolfgang Weiß musste der Antrag abgelehnt werden, weil in Heids Fächern „erheblicher Fachbedarf besteht und somit Unterricht ausfällt“.

Daraufhin reichte der Pädagoge die Kündigung ein. Als Begründung gab der Hobbymusiker an, die Teilnahme an der RTL-Sendung biete ihm eine einmalige Chance für den Einstieg in das Show-Business. Produzent Rainer Laux hatte allerdings Kandidaten davor gewarnt, die Zeit im Container als Karrieresprungbrett zu sehen

Der Lehrer hält sich derzeit ebenso wie die anderen elf Mitspieler im „nicht deutschsprachigen Ausland“ auf. Dorthin waren die Kandidaten gebracht worden, nachdem in der vergangenen Woche vertrauliche Details über die Bewohner durchsickerten. Heid sei inzwischen darüber informiert worden ,
dass seine Identität öffentlich bekannt sei, hieß es. Dennoch wolle er unbedingt in den Container ziehen. ddp