Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

American Psycho USA 2000, R: Mary Harron, D: Christian Bale, Willem Dafoe

„Regisseurin Mary Harron zerlegt die sperrige Vorlage in Miniaturen: präzise, kalt, entlarvend – und zeigt, dass Männer lächerlich sind.“ (Der Spiegel) City

Andrej Rubljow UdSDR 1969, R: Andrej Tarkowskij, D: Anatoli Solonizyn, Iwan Lapikow / Originalfassung mit Untertiteln

„Andrej Rubljow“ durfte in Russland erst fünf Jahre nach seiner Fertigstellung gezeigt werden, aber dies hing wohl mehr mit seiner Länge, der gezeigten Gewalt und dem verwirrenden Aufbau zusammen als mit der Gefahr, dass er die herrschende Ordnung zerstören könnte. Seine Zentralfigur ist in Russland eine Legende: der berühmteste Ikonenmaler. Es ist so wenig über das wirkliche Leben von Rubljow bekannt, das Tarkowskij ihn als Brennpunkt für eine szenenhafte Zelebration des schöpferischen Prozesses benutzen konnte. Tarkowskij selber tönte aus Russland heraus wie das triumphale Glockengeläut am Ende von „Andrej Rubljow“, den nicht nur Nigel Andrews als „eines der unbestrittenen Meisterwerke des russischen Kinos“ ansieht.“ (David Thomson) Kino 46

B

Baise-moi (Fick mich) Frankreich 1999, R: Virginie Despentes, Coralie Trinh Thi, D: Karen Bach, Raffaela Anderson

„Zwar ist das Blut künstlich, aber auf die Echtheit der Penetration kann man sich verlassen. Kurzum, man weiß schon: Tabubruch! Im übrigen fehlt es allerorten am dramatischen Handwerk und am schauspielerischen Ausdruck.“ (Neue Züricher Zeitung) City

eautiful Thing Großbritannien 1996, R: Hettie MacDonald, D: Glen Berry, Linda Henry

„Zwei sechszehnjährige Jungen sind zum ersten Mal verliebt – ineinander. Ungewöhnliche Love-Story, humorvoll und fern von allen Tuntenklischees von der Theaterregisseurin Hettie MacDonald.“ (Cinema) City

Billy Elliot – I Will Dance Großbritannien 2000, R: Stephen Daldry, D: Jamie Bell, Jean Heywood

„It's a men's world: 1984, Nordengland, zur Zeit des Bergarbeiterstreiks. Als der elfjährige Billy die Boxhandschuhe gegen Spitzenschuhe tauscht, um Ballettunterricht zu nehmen, muss er sich gegen allerlei Anfeindungen zur Wehr setzen. Wie er trotz aller Hindernisse seinen Traum vom Tanzen durchsetzt, schildert diese britische Komödie mit süffisant-trockenem Humor, ein wenig Sentiment und vor allem mitreißendem Schwung.“ (tip) Cinemaxx, Gondel, Casablanca (Ol), Apollo (Whv)

Bounce – Eine Chance für die Liebe USA 2000, R: Don Ross, D: Gwyneth Paltrow, Ben Affleck

„Ein schöner, unaufgeregter Liebesfilm über Verantwortung und Aufrichtigkeit. Ben Affleck kümmert sich um Gwyneth Paltrow, weil er sich für den Tod ihres Mannes verantwortlich fühlt. Was diesem Film übers Mittelmaß hinaushebt, ist die Geduld, die sein Regisseur Don Ross mit seinen zögerlichen Figuren hat: mit Sympathie zeigt er ihre Sehnsucht nach Nähe und ihre Angst vor Enttäuschung.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

Brother Japan/USA 2000, R: Takeshi Kitano, D: Beat Takeshi, Omar Epps

„Ein japanischer Yakuza taucht in Los Angeles unter, wo sein jüngerer Bruder lebt. Statt zu studieren, schlägt dieser sich als Kleindealer durch und zieht den Älteren in einen blutigen Bandenkrieg. Harter Gangsterfilm, der zahlreiche Gemetzel beinhaltet, diese aber auch in ihrer Absurdität und Verzweiflung zeigt, wobei geschickt mit Aussparungen gearbeitet wird. Die lakonische Inszenierung sowie die in sich ruhende, zuweilen grotesk komische, letzlich aber tragische Hauptfigur verleihen dem Film eine besondere Note.“ (filmdienst) Cinema

Brot und Tulpen Italien 2000, R: Silvio Soldini, D: Licia Maglieta, Bruno Ganz

„Rosalba ist mit Mann und Söhnen auf Besichtigungstour antiker Ruinen und wird an einer Autobahnraststätte einfach vergessen. Per Anhalter versucht sie, heim zu kommen, landet jedoch in Venedig und beschließt, sich die Stadt ein wenig anzuschauen. Sie findet eine Übernachtungsmöglichkeit bei einem gebildeten Kellner und heuert am nächsten Tag spontan bei einem Blumenhändler an. Das freundliche, humane und auch bizarre Vergnügen mit ein paar wunderbar anarchistischen Momenten und D-Import Bruno Ganz in einer Hauptrolle ist „die“ Erfolgskomödie des Jahres 2000 in Italien geworden. Regisseur Soldini, der vom Dokumentarfilm kommt, beweist genaue Beobachtungsgabe für Menschen und Szenerien jenseits des Urlaubs-Venedig und gibt einen märchenhaften Touch dazu.“ (Blickpunkt: Film) Filmstudio, Casablanca (Ol)

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder und fidele Opas aus Kuba

25.000 Bremer haben ihn nun schon gesehen, und so läuft er auch ewig weiter, dieser Film, in dem die alten Kubaner so schön Musik machen, dass man sich wünscht, ihr Land möge noch recht lang in seinem sozialistischen Dornröschenschlaf weiterträumen. (hip) City

C

The Cell USA 2000, R: Tarsem Singh, D: Jennifer Lopez, Vincent Vaughn

„An der Schnittstelle zwischen „Seven“ und einem Nine-Inch-Nails-Clip siedelte Videoclip-Spezialist Singh sein mit SM-Ikonographie und -Symbolik prall gefülltes Regiedebüt an. Klar geht ihm Stil und Ästhetik vor Inhalt, und doch gelingt es diesem verblüffenden Kopftrip mit der ätherisch schönen Jennifer Lopez auch als Serienkillerthriller zu überzeugen.“ (Blickpunkt: Film) City

Chicken Run Großbritannien 2000, R: Nick Park, Peter Lord, D: allerhand Gummiviecher

„Dieses furiose Knet-Abenteuer von den Machern der „Wallace & Gromit-Filme dreht sich um eine Handvoll Hühner, die unter schäbigsten Bedingungen in einer Legebatterie gehalten werden – und für ein bisschen Gras zwischen ihren Krallen alles täten. Doch auch die cleversten Fluchtpläne wollen nicht gelingen. Den Tod durch eine Hühnerpastetenmaschine vor Augen, raffen sie sich ein letztes Mal auf: Ein fescher Hahn soll ihnen das Fliegen beibringen. Angesichts der charmanten Figuren und des ausgeklügelten Drehbuchs kann so mancher Realfilm einpacken.“ (Zoom) City

D

Dancer in the Dark Dänemark/Schweden 2000, R: Lars von Trier, D: Björk, Catherine Deneuve

„Ich liebe Musicals, weil in ihnen nie etwas Furchtbares passiert!“ sagt die wunderbare Björk gleich zu Beginn des Films, und von Trier bricht diese Genrekonvention prompt gründlich. (hip) City

De grote Vakantie (Die großen Ferien) Niederlande 1999, R: Johan van der Keuken / Originalfassung mit Untertiteln

"Ein großer Wurf des holländischen Dokumentaristen und Essayisten Johan van der Keuken. In der Auseinandersetzung mit seinem sich verschlimmernden Krebsleiden und des absehbaren Todes bereiste van der Keuken mit seiner Frau Nosh van der Lely nochmals die Welt, in deren unterschiedlichsten Regionen er auf fast magische Weise Resonanzen zu entdecken versteht. Diesmal führt der Weg nach Bhutan, Burkina Faso, Mali, Brasilien und in die USA. Sein Film lädt ein zum Nachdenken über die eigene Sterblichkeit und enthält dennoch eine positive Wendung.“ (Neue Zürcher Zeitung) Kino 46

Dinosaurier USA 2000, R: Ralph Zondag, Eric Leighton

„Der verwaiste Iguandon Aladar wird von einer Lemurenfamilie adoptiert und führt nach einem verheerenden Meteoriteneinschlag seine äffische Wahlverwandtschaft und Dino-Genossen zu neuen Weidegründen. Im Gegensatz zu ihren tumben „Jurassic Park“-Kollegen sind sie in diesem (r)evolutionären Disney-Werk aber der Sprache mächtig, was zu neuen Einblicken in den Dino-Alltag führt. Atemberaubend sind vor allem die Bilder in diesem computeranimierten Trickmeisterwerk. Mit Dinos in die Kino-Zukunft.“ (Cinema) Cinestar, CinemaxX

Dr. T & the Women USA 2000, R: Robert Altman, D: Richard Gere, Helen Hunt

„Ein wegen seines Charmes und Einfühlungsvermögens verehrter Frauenarzt geht ganz in der Liebe zu seinem Beruf und seinen Patientinnen auf, während in seinem Privatleben das Chaos ausbricht. Seine Frau landet in der Psychiatrie, er verliebt sich in eine selbstbewusste Ex-Profi-Golferin, seine Tochter brennt während der Trauung mit ihrem Geliebten durch. Eine mal liebevolle, mal bitterböse Satire auf die Lebensumstände der High Society in der Republikaner-Hochburg Dallas, die getragen ist von der Liebe des Regisseurs zu starken Frauenfiguren und einem Hauptdarsteller, der mit wohltuender Distanz und auch ein wenig Selbstironie gegen sein „Womanizer“-Image anspielt.“ (filmdienst) Cinema, CinemaxX, CineStar

Düstere Legenden 2 USA 2000, R: John Ottman, D: Jennifer Morrisson, Hart Bochner

„Ein Killer triebt sein Unwesen unter Studenten einer Filmhochschule. Ein paar nette Insidergags in diesem Teeniehorrorstreifen helfen nicht darüber hinweg, dass hier nur eines wirklich tot ist: das Genre.“ (TV-Spielfilm) CineStar, Lindenhof-Lichtspiele, Solitaire Kino

E

Ein todsicheres Geschäft Deutschland 1999, R: Matthias X. Oberg, D: Thomas Schmauser, Ben Gazzara

„Einem jungen Deutschen verschlägt es in ein verschlafenes Kaff irgendwo in Wales. Doch leichter gedacht als getan: Denn erst einmal muss Hugo in einem hiesigen Bestattungsinstitut in die Lehre gehen, wo es nicht besonders gut riecht und Fliegen um die ungekühlte Leichen herumfliegen. „Ein todsicheres Geschäft“ ist eine bittersüße Parabel über das Leben, die Liebe und den Tod. In einer perfekten Balance aus Komik und Tragik erzählt er von einem jungen Mann, der seine Träume wahrmachen will, und einem älteren Mann, der keine Träume mehr hat. Neben Thomas Schmauser als Jüngling mit naivem Gemüt glänzt Hollywood-Legende Ben Gazzara als Zyniker und väterlicher Freund.“ (Bremer) Cinema

F

Fallen Angels Hongkong 1995, R: Wong Kar-wai, D: Leon Lai, Michelle Reis / Originalfassung mit Untertiteln

„Wong Kar-wais Protagonisten, die das atemlose Lebensgefühl der Nouvelle Vague zu einem panischen Totentanz steigern, haben in diesem Film daraus ihre Konsequenzen gezogen. Sie sind gleichgültig, dem eigenen wie dem fremden Leben gegenüber, sie sind gefallene Engel, die der Film nicht nur im Titel, sondern auch in der Erzählung auf den Punkt bringt. Die Geschichte des melancholischen Mörders, der seines Jobs und seiner Wunden überdrüssig wird, wird sich, anders als in der von Schüssen und dem Gefühl von Zusammenhangslosigkeit durchsiebte Erzählung von Kar-wais „Chungking Express“ durch den ganzen Film ziehen.“ (epd-film) Kino 46

Feindliche Übernahme Deutschland 2000, R: Carl Schenkel, D: Thomas Kretschmann, Désirée Nosbusch, Klaus Löwitsch

„Terroristen erpressen den Sicherheitschef der Althan AG. „Stirb langsam“ und „Die Sieger“ lassen grüßen. Nach „Straight Shooter“ der nächste misslungene Versuch eines deutschen Actionfilms.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Solitaire

Frau2 sucht HappyEnd Deutschland 2000, R: Edward Berger, D: Ben Becker, Isabella Parkinson

„Unentschlossenes Liebesdrama, dem sein inhaltliches Hin und Her schon nach Kurzem zum Verhängnis wird. Anstatt mit der Schlichtheit zweier unglücklichen Lieben auszukommen, verzweigt sich der Film in weiteren Nebenhandlungen, wie der Geschichte des vereinsamten kranken Nachbarsjungen von Gregor. Auch die ständige übertriebene Betroffenheit, mit der Ben Becker den Gregor darstellt, lastet schwer auf dem Film, der sich zudem fast vollständig in pechschwarzen Herbstnächten abspielt. Gegen diesen emotionalen Balast kann auch die Unbekümmertheit von Isabella Parkinson als Mai nichts ausrichten.“ (film.de) Filmstudio

G

Gangster Nr. 1 Großbritannien/Deutschland/Irland 2000, R: Paul McGuigan, D: Malcolm Mc Dowell, Paul Bettany

„Das Böse hat einen Klang. Der Klang von zersplitterten Knochen, durchgeschnittenen Kehlen und wimmernden Opfern lässt einem im Kinosessel erstarren. Aus Paul McGuigans Psychogramm eines wahnsinnigen Kriminellen, der im London der Sechziger Jahre zum Kopf eines Kartells, zum Gangster No. 1, aufsteigt, ließ der Verleih die brutalsten Szenen herausschneiden – zum Vorteil des Films, der neue Reize gewinnt. Äxte, die Schädel spalten, sieht man nicht länger, hört sie aber. Das Grauen liegt in der Tonspur, der Horror spielt sich im Kopf ab.“ (Cinema) CineStar

Girlfight USA 2000, R: Karyn Kusama, D: Michelle Rodriguez, Jaime Tirelli

„Ein Mädchen erkämpft sich im Ring Anerkennung und Würde, indem sie die Bürde der Weiblichkeit, die sie in den Boxhallen Brooklyns zu tragen hat, abtrainiert wie überflüssige Pfunde. Karyn Kusama verschafft uns in ihrem Debütfilm durch eine neue Perspektive unverbrauchte Bilder des Sports. Nur gelegentlich sucht sie bei Klischees Halt wie ein Boxer, der die Orientierung zu verlieren droht. Doch ihre großartige Hauptdarstellerin Michelle Rodriguez fängt sie immer auf, wenn sie anfängt zu taumeln.“ (tip) Schauburg, Casablanca

Goya en Burdeos Spanien 2000, R: Carlos Saura, D: Francisco Rabal, Jose Coronado / Originalfassung mit Untertiteln

„Der begnadete Maler Francisco José de Goya blickt 82-jährig im Exil in Bordeaux auf sein ereignisreiches Leben zwischen Krieg, Einsamkeit und Taubheit zurück. Traum und Wirklichkeit verschmelzen zu einem kraftvoll-emotionalem Künstlerportrait vor der Kulisse der fantastischen und unendlich bitteren Bilder seines Lebens.“ (Cinema) Kino 46

Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson

„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen raus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) City, Gondel

Grüne Wüste Deutschland 1999, R: Anno Saul, D: Tatjana Trieb, Robert Gwisdek, Martina Gedeck

„Die 14-jährige Katja und der 15-jährige Johann entdecken gemeinsam die Geheimnisse der „grünen Wüste“, dem dschungelartigen Wald um ihr Heimatstädchen, wo sie in ein Reich der Imagination flüchten. Vielschichtiges, einfühlsames Melodram um das Erwachsenwerden eines Mädchens, das sich in eine Traumwelt flüchtet.“ (Blickpunkt: Film) Cinema

H

Harry meint es gut mit dir Frankreich 2000, R: Dominik Moll, D: Laurent Lucas, Sergi Lopez

„Auf dem Weg zum Ferienhaus trifft der gestresste Familienvater Michel einen alten Schulfreund auf der Raststättentoilette, und der rückt der jungen Familie nicht mehr von der Pelle. Die ist sichtbar genervt, auch wenn der vermeintliche Freund es nur gut zu meinen scheint. Doch dann schlägt die Stimmung jäh um. Bösartige Thrillerkomödie über die alte, aber immer wieder erfrischende Geschichte vom vermeintlichen Biedermann als durchtriebenem Brandstifter.“ (Blickpunkt: Film) Filmstudio

Highlander: Endgame USA 2001, R: Doug Aarniokoski, D: Christopher Lambert, Adrian Paul

„Ein hasserfüllter Superschurke mit Hang zu theatralischen Auftritten macht Kino-Highlander Christopher Lambert und TV-Serien-Highlander Adrian Paul das nicht enden wollende Leben zur Hölle. Regie-Novize Aarniokoski beweist wenig Gefühl für die schlüssige Entwicklung einer Handlung und ihrer emotionalen Aspekte in diesem elektrischen Genre-Potpourri aus Kung-Fu-Krimi, Ritter-Saga und Mantel-und-Degen-Film. Highlander-Fans dürften dennoch auf ihre Kosten kommen.“ (tip) CinemaxX, CineStar

102 Dalmatiner USA 2000, R: Levin Lima, D: Glen Close, Gérard Depardieu

„Wer von dieser Realfilm-Fortsetzung eines Disney-Zeichentrick-Klassikers („101 Dalmatiner“) Klamauk auf Vorschulniveau erwartet, wird nicht enttäuscht. Als Bonbon für erwachsene Filmkundler: Gérard Depardieus bizarre Darstellung eines französischen Modeschöpfers - Obelix spielt Jean-Paul Gaultier.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Wall-Kino, Gloria

I

Ich bin versenkt, meine Seele ist versengt! Deutschland 2000 (genauer gesagt: Bremen), R: Jürgen J. Köster

Dokumentarfilm über die Bremer Zeitungsinitiative „IRRTU(R)M“, in der sich Menschen mit Psychiatrieerfahrung zu Wort melden. Kino 46

Im Juli Deutschland 2000, R: Fatih Akin, D: Moritz Bleibtreu, Christiane Paul

Die Geschichte von dem braven Referendar in Hamburg, der glaubt, in einer Türkin seine große Liebe getroffen zu haben, ihr nach Istanbul nachreist, und dabei von seiner tatsächlichen großen Liebe verfolgt wird, ist manchmal allzu übermütig und sprunghaft erzählt. Aber Akin hält eine sehr sympathische, witzig-warme Grundstimmung durch, und so lange wie Bleibtreu und Paul sich auf der Straße ständig verpassen, wiederfinden, verlieren und dabei von einem Malheur ins nächste stolpern, sind sie auch ein wirklich schönes Paar. (hip) City

Die innere Sicherheit Deutschland 2000, R: Christian Petzhold, D: Julia Hummer, Barbara Auer

„Die 15-jährige Jeanne lebt mit ihren Eltern, den ehemaligen RAF-Mitgliedern Clara und Hans, in Portugal. Aus Angst vor Enttarnung bleiben sie nirgends für längere Zeit. Als Jeanne endlich einen netten Jungen kennenlernt, heißt es schon wieder flüchten. Bewegendes, mit vorzüglichen kühlen Bildern gestaltetes Drama um ein Terroristenpaar auf der Flucht, das seine Geschichte nicht als Politkrimi erzählt, sondern die belastende Familiensituation einfühlsam aus der Sicht der Tochter schildert.“ (Blickpunkt: Film) Gondel

In the Mood for Love Hongkong 2000, R: Wong Kar-wai, D: Maggie Cheung, Tony Leung

„Zwei Wahlverwandte, betrogene Eheleute beide, stehen im Mittelpunkt dieses hinreißenden Sixties-Melodrams. Nat King Cole, ein japanischer Walzer und Radioschlager strukturieren diesen 90-minütigen Kinogesang, der Wong Kar-wais avantgardistische Filmsprache in meditative Zeitlupe übersetzt.“ (tip) City

J

Jetzt oder nie Deutschland 2000, R: Lars Büchel, D: Gudrun Okras, Corinna Harfouch

„Drei fidele Omas rudern über einen See und träumen von einer großen Kreuzfahrt. Mit Ladendiebstählen und schließlich sogar einem Bankeinbruch versuchen sie, das Geld für die Realisierung ihres Traums aufzutreiben. Nur in seltenen Momenten erreicht der Film den anvisierten Irrwitz einer großen Komödie. Leider fehlt ihm völlig jener selbstironische Sarkasmus, mit dem Clint Eastwood seine Alt-Herren-„Space-Cowboys“ Witze über das Rentneralter reißen lässt. Es plätschert so dahin.“ (epd-film) CineStar

Die Jönsson-Bande: Charles Ingvars neuer Plan Schweden 1997, R: Christian Wegner, D: Kalle Eriksson, Jonathan Flumée

„Das zweite Spielfilmabenteuer der junge Jönsson-Bande, die für ihr Familienpublikum dieses Mal mit einer tollen Seifenkistenjagd als einen von mehreren Höhepunkten in der turbulenten Story aufwarten kann. Schwungvolle Krimikomödie als witziges Family-Entertainment aus Schweden mit einer Menge skuriller Einfälle und sympathischen Figuren.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg

K

Kalt ist der Abendhauch Deutschland 2000, R: Rainer Kaufmann, D: Fritzi Haberlandt, August Diel, Gisela Trowe

„Kaufmanns zweite Ingrid-Noll-Adaption nach „Die Apothekerin“ bleibt der Vorlage halbwegs treu, allein dem Film ist damit wenig geholfen. Die retrospektiv erzählte Geschichte der jungen Bürgerstochter Charlotte, die der Schwester den Tod wünscht, um an ihren Mann heranzukommen, hält alle Nährstoffe für ein schönes, schmerzerfülltes Melodram bereit, aber der Plot nimmt immer wieder die Wendung ins leicht Bekömmliche. Der Film bleibt an der Oberfläche seines historischen Dekors und verliert sich zwischen den deutschen Zeiten.“ (tip) City, Apollo

Kanak Attack Deutschland 2000, R: Lars Becker, D: Luke Pyies, David Schneider

„Wir sind allesamt Kanaken. Unser ganzer Stil ist Kanake. Okay?“ Sagt Ertan, 25, geboren und aufgewachsen in Kiel und stolz darauf, ein Kanake zu sein. Denn Kanake sein, das ist ein Image, ein Feeling, ein Sound. In 13 Episoden zwischen hochtourigem Thriller und präziser Milieuschilderung erzählt der Film nach Feridun Zaimoglus Kultbuch „Abschaum“, wie Ertan und seine Kumpels Kemal und Mehdi sich cool durchs Leben schlagen – bis das Leben zurückschlägt.“ (tip) City

Der Krieger und die Kaiserin Deutschland 2000, R: Tom Tykwer, D: Franka Potente, Benno Fürmann

„Tykwer nutzt die Irrungen und Wirrungen dieser Liebesgeschichte, um sein erzählerisches Talent zu beweisen und allerlei Kunststückchen vorzuführen, was manchmal einer stilistischen Gratwanderung gleichkommt, meistens aber erstaunlich gut gelingt.“ (Zoom) City

L

Das Leben ist ein Spiel Frankreich 1997, R: Claude Chabrol, D: Isabelle Huppert, Michel Serrault / Originalfassung mit Untertiteln

„Victor (Michel Serrault) und Betty (Isabelle Huppert) sind per Wohnmobil unterwegs. Das Gaunerpaar klappert Kongresse ab und nimmt der Teilnehmer aus. Stets nach der gleichen Tour lockt Betty die Männer an. Bisher war ihr Griff ins fremde Portemonnaies eher massvoll. Diesmal aber fädelt sie ein Millionencoup ein. Nach den genialen „Biestern“ verlässt sich Claude Chabrol auch in seinem 50. Film auf die Stars: Michel Serrault gibt sich kauzig, und Isabelle Huppert wirkt süffisant – nur die Geschichte versandet am Ende in Dialogen.“ (Cinema) Atlantis

Die Legende von Bagger Vance USA 2000, R: Robert Redford, D: Matt Damon, Will Smith

„Es war einmal ein großartiger Nachwuchsgolfer, ein junger Gott des Green, doch als er aus dem Ersten Weltkrieg heimkehrte, hatte er den Glauben an sich und das Golfen verloren. Und wenn nicht eines Tages ein geheimnisvoller schwarzer Caddy aufgetaucht wäre, der ihm beibrachte, dass ein Mann sein Leben so fest in die Hand nehmen muss wie seinen Schläger, dann wäre unser junger Gott wohl dem Alkohol verfallen. So aber wird in Robert Redfords erbaulicher Lebenshilfefabel alles gut. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann golfen sie noch heute.“ (Der Spiegel) Filmstudio, CinemaxX, CineStar, Wall-Kino (Ol)

Lieber Fidel Deutschland 2000, R: Wilfried Huisman

„Marita Lorenz ist die „Bremer Mata Hari“ – sie spionierte, tötete, überlebte Attentate, hatte Affären mit Diktatoren und zog auch noch zwei Kinder groß. Und Fidel Castro, der sie als 19-jährige zur Königin von Kuba machen wollte, und der noch immer ihre große Liebe ist, hat ihr nach eigenen Worten das ganze Leben versaut. Der Bremer Regisseur Wilfried Huismann hat diese abenteuerliche Biografie jetzt in einem aufwändig recherchierten und inszenierten Film dokumentiert.“ (ck) City

Lohn der Angst Frankreich 1952, R: Henri-Georges Clouzot, D: Yves Montand, Peter van Eyck

„In einem Dschungelkaff irgendwo in Lateinamerika treffen sich vier gescheiterte Gestalten, die aus diversen Gründen schnell und viel Geld verdienen wollen, um aus dieser Hölle zu entkommen. Sie heuern als LKW-Fahrer bei einem Himmelfahrtkommando an: Nitoglyzerin muß durch Urwaldgelände über 500 Kilometer zu Erdölquellen gebracht werden, damit dort durch Sprengungen ein Feuer eingedämmt werden kann. Clouzot wußte eine kinematografische Spannung zu erzeugen, die im französischen Kino einmalig sein dürfte. Sein Helden, sentimentale Zyniker, weichherzige Rüpel, leben mit einer seltenen Intensität. „Lohn der Angst“ gehört zu den Klassikern des anspruchsvollen Spannungskinos.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Lust auf Anderes Frankreich 200, R: Agnés Jaoui, D: Alain Chabat, Agnés Jaoui

„Einen ironischen Blick auf Bourgeoisie und Nouveau Riches wirft Schauspielerin Agnés Agoui in dieser französischen Erfolgs-Komödie, einer Art „American Beauty“. Darin wecken geschliffene Dialoge und exzellente Darstellerleistungen Lust auf anderes und sorgen für ein besonderes Geschmackserlebnis.“ (Blickpunkt: Film) City, Lindenhof-Lichtspiele

M

Mary Poppins USA 1964, R: Robert Stevenson, D: Julie Andrews, Dick van Dyke / Originalfassung ohne Untertitel

„There is charme, wit, and movie magic to spare in Walt Disney's adaption of P.L. Traver's book about a „practically perfect“ nanny who brings profound change to the Banks family of London, circa 1910. Oscars went to Richard and Robert Sherman for their tuneful score, the song „Chim-Chim-Cheree“, the formidable Visual Effects team, Cotton Warburton for his editing, and Julie Andrews in her film debut (though Van Dyke is equally good as Bert, the whimsical jack of all trades). A wonderful movie.“ (Leonard Maltin's Movie & Video Guide) New English Film Night im Bürgerzentrum Neue Vahr

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

Meine Braut, ihr Vater und ich USA 2000, R: Jay Roach, D: Ben Stiller, Robert de Niro

„Ein Film übers Kennenlernen, über Missverständnisse und über die Erkenntnis, dass man manchmal einfach den Mund halten sollte: Bevor Ben Stiller die reizende Teri Polo heiraten darf, stellt ihn Robert De Niro vor einige beinahe biblische Prüfungen. Herausgekommen ist die Geschichte einer Bewährung, eine definitive Komödie über Schwiegereltern – und nebenbei der lustigste Film des Jahres.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Lindenhof-Lichtspiele, Solitaire

N

Niki de Saint Phalle Deutschland 1994, R: Peter Schamoni, D: Niki de Saint Phalle, Jean Tinguely

Die französisch-amerikanische Künstlerin Niki de Saint Phalle erzählt in diesem ausgezeichneten Künstlerporträt von ihrem Leben, ihrer Kunst und der Zusammenarbeit mit ihrem 1991 verstorbenen Ehemann, dem Kinetikkünstler Jean Tinguely. Cinema

O

Oi! Warning Deutschland, R: Dominik und Benjamin Reding, D: Sascha Backhaus, Simon Goerts

„Eine verzweifelte Geschichte, kraftvoll und dicht erzählt, über Jugendliche, Gewalt und Verletzlichkeit ohne Angst vor widersprüchlichen Gefühlen.“ (tip) City

P

Die Patriotin Deutschland 1979, R: Alexander Kluge, D: Hannelore Hoger, Alfred Edel

„Auf der Suche nach historischem Ausgangsmaterial, das sie ihren Geschichtsbüchern entgegensetzten könnte, begibt sich eine Geschichtlehrerin auf die Reise durch deutsche Gegenwart und Vergangenheit. Kommentiert von einem nur mehr fragmentarisch vorhandenen Erzähler, entsteht wie eine Versuchsanordnung eine Collage aus vielen Fragmenten, teils inszeniert, teils aus Archivmaterial bestehend, deren Zusammenhänge der Zuschauer selbst herzustellen hat. Auf den ersten Blick kein leichter, aber durch seine intellektuelle Brillanz sehenswerter Kluge-Film.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Petterson und Findus Schweden/Deutschland 1999, R: Albert Hanan Kaminski

„Zeichentrickfilm nach den erfolgreichen Kinderbüchern von Sven Nordqvist um den einzelgängerischen, etwas zauseligen Herrn Petterson, der mit seinem Kater Findus in einem Bauernhaus lebt. Die Abenteuer entwickeln sich aus harmlosen Alltagssituationen zu einer Verkettung von Verhinderungen und Missgeschicken. Überschaubar von den Schauplätzen und Figuren her, wartet der Film mit Liebe und Einfühlungsvermögen auf, wobei er unaufdringlich seine Botschaft von Toleranz vermittelt. (Filmdienst) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol), Passage (Del), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Pokemon – Der Film Japan/USA 1999, Kunihiko Yuyama

Der erste Teil des Films zum Marketing, das inzwischen nicht nur Computerspiel und Spielkarten, sondern auch eine neue Art von Straftat hervorbrachte: Auf den Spielplätzen werden massenweise Pokemonkarten abgezogen. Vielleicht kämpfen die Pokemon-Monster ja in Teil drei gegen diese Missetäter. Kino 46

Pokemon 2 Japan 2000, R: Kunihiko Yuyama

„Fantasy-Zeichentrick-Spektakel, das sich aus rasanter Action, eingängiger Musik und bombastischen Effekten zusammensetzt und in der bereits vertrauten Melange aus Spannung und Kitsch, martialischen Kämpfen und trivialen Lebensweisheiten das junge Zielpublikum durchaus solide unterhält.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

S

Scary Movie USA 2000, R: Keenen Ivory Wayans, D: Anna Farsi, Jon Abrahams

„Der Versuch einer Parodie des über seine Teenager-Varianten ohnehin zur Parodie verkommenen Horror-Genres, der sich allenfalls durch seine Überdeutlichkeit positionieren kann.“ (filmdienst) City

Schneefrei USA 1999, R: Chris Koch, D: Chris Elliot, Jean Smart

„Schneeballschlachten und Schulfrei sind bei den Kids im winterlichen Syracuse top, und so erhoffen sie sich statt Hitzefrei das ersehnte Schneefrei, denn am „Schneetag“ ist „alles möglich“. Klamaukfilm für die gesamte Familie. Für die Kleinen gibt es Slapstick, die Teens bekommen eine Portion Romantik serviert und als erwartungsgemäße Beilage gibt es noch einige Ausflüge in die tiefsten Niederungen des Humors.“ (Blickpunkt: Film) CineStar

Schule Deutschland 2000, R: Marco Petry, D: Daniel Brühl, Mina Tander

„Drei Wochen vor dem Abi beschäftigt die Protagonisten dieser erfrischend pubertären Generationskomödie das übliche Programm: Freundschaft, Sex, Partys, Zukunft und Klausuren. Barry Levinsons „Diner“ und George Lucas' „American Graffiti“ waren die Vorbilder für Regiedebütant Petry.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Solitaire

Space Cowboys USA 2000, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Tommy Lee Jones, James Gardner, Donald Sutherland

„Ein russischer Kommunikationssatellit droht aus der Erdumlaufbahn abzustürzen. Die einzige Hoffnung der NASA ist der pensionierte Draufgänger Frank. Der willigt ein, sofern seine ergrauten Kumpels ebenfalls zugelassen werden. Gemeinsam trainieren sie für ihren ersten Flug ins All, auf den sie 40 Jahre lang vergeblich gewartet haben. Augenzwinkerndes Männerabenteuer von und mit Clint Eastwood, das weit mehr ist als eine Oldie-Version von „Armageddon“ und „Apollo 13“. Zusammen mit der herrlich selbstironischen alten Riege Hollywoods gelingt Eastwood ein entspanntes Crossover aus Witz und Action.“ (film.de) City

Die Stille nach dem Schuss Deutschland 2000, R: Volker Schlöndorff, D: Bibina Beglau, Martin Wuttke

„Gegen Schlöndorffs Inszenierung ließe sich manches einwenden. Die Sprache etwa der Terroristen klingt formalhaft. Und doch ist dies ein außergewöhnlicher Film, denn Schlöndorff und Autor Kohlhaase haben es geschafft, zwei herausragende Traditionen des deutschen Nachkriegsfilm miteinander zu verbinden: den gesellschaftpolitischen Anspruch des westdeutschen Autorenfilms und die lebensnahe Atmosphäre der ostdeutschen Defa-Produktionen.“ (Cinema) City

Stuart Little USA 1999, R: Rob Minkoff, D: Geena Davis, Hugh Laurie

„Die Eltern eines Jungen, der sich einen kleinen Bruder wünscht, adoptieren für ihn eine putzige „Waisenmaus“. Die Geschichte vermag sich nie gegenüber den perfekten Computer-Effekten zu behaupten.“ (filmdienst) Atlantis

Süßes Gift Frankreich 2000, R: Claude Chabrol, D: Isabelle Huppert, Jacques Dutronc

„Eine junge Pianistin kommt in das Haus eines bekannten Pianisten und seiner Frau, der Besitzerin einer Schokoladenfabrik, weil sie vielleicht bei der Geburt mit dem Sohn des Pianisten verwechselt wurde. Der Pianist wird ihr Lehrer und Ersatzvater, was die Ehefrau und der Sohn nicht gerne sehen. Es kommt zu einem rätselhaften Unfall. Subtiler, fast kammerspielartig inszenierter Psychothriller über kleine Geheimnisse, die zu großen Katastrophen führen, weil sich alle bemühen, nicht zu zeigen, was sie denken. Meisterhaft inszeniert und gespielt, schafft Claude Chabrol einen sozialen Mikrokosmos als „film noir“ in Farben.“ (filmdienst) Filmstudio, Apollo (Whv)

T

Teuflisch USA 2000, R: Harold Ramis, D: Brendan Fraser, Elisabeth Hurley

„Komödie um einen Sonderling, dem der Teufel in der verführerischen Gestalt einer Frau erscheint. Beschwingtes, pfiffiges Remake der britischen Satire „Mephisto 68“, in dem Harold Ramis, wie schon in „Und täglich grüßt das Murmeltier“ und „Vier lieben Dich“ ein Was-wäre-wenn-Szenario nach Herzenslust ausreizt. Mit Brendan Fraser hat er einen sympathischen Helden und mit Elisabeth Hurley die erotischste Versuchung, seit es den Teufel gibt.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

Tiger & Dragon USA/Hongkong 2000, R: Ang Lee, D: Chow Yub Fat, Michelle Yeoh

Ang Lee inzeniert hier einen Martial-Arts-Film, also ein vermeintliches B-movie mit dem gleichen Feinsinn wie seine Erfolgsfilme wie “Sinn und Sinnlichkeit“ und „Der Eissturm“, und durch die komplexe Zeichnung gerade der weiblichen Figuren ist „Tiger & Dragon“ solch ein paradoxes Phänomen wie ein Actionfilm (auch) für Frauen geworden. Mit einer bewundernswerten Finesse schiebt Lee seinem Publikum, das in seinen Erwartungen ob eines Actionfilms nicht enttäuscht wird, hier zwei Liebesgeschichten unter, die so lebensnah und berührend in kleinen Gesten, Blicken und Berührungen erzählt wird, wie man es im Actionkino wohl noch nie gesehen hat. Und auch die Kampfszenen sind eher poetisch als blutig und erinnern am ehesten noch an die schwebenden Tänzereien von Fred Astaire. In diesen „Pas de deux“ mit Schwertern scheinen die Naturgesetze aufgehoben zu sein, und die Paare schweben über Dächer oder einen Bambuswald. Egal, ob Sie im Kino lieber Jane Austen oder Jackie Chan sehen – dies könnte ein Film nach ihrem Geschmack sein, denn er bietet „Zen & Sensibility“. (hip) Schauburg, Casablanca (Ol)

Tiggers großes Abenteuer USA 2000, R: June Falkenstein

„Der Bär Winnie Puuh, sein Gefährte Tigger und die Tiere aus dem Hundert-Morgen-Wald sind 17 Jahre nach dem letzten Abenteuer zurück auf der Leinwand – mit technischer Perfektion, Liebe zum Detail, einer anrührend-erheiternden Geschichte und Helden zum Knuddeln.“ (Cinema) City

Titan A.E. USA 2000, R: Don Bluth

„Nach der Zerstörung der Erde durch Aliens muss der jugendliche Held Cale das Raumschiff „Titan“ finden – ein technisches Wunderwerk, das die Entstehung einer neuen Welt ermöglicht. Grundsolides und in einer Mischung aus traditioneller Zeichnung und Computeranimation aufwändig produziertes Science-Fiction-Abenteuer.“ (tip) City

U

Unbreakable USA 2000, R: M. Night Shyamalan, D: Bruce Willis, Samuel L. Jackson

„Der Angehörige eines Sicherheitsdienstes überlebt als Einziger ein schweres Zugunglück. Während sein Leben weiter geht, sieht ein Galerist in ihm eine Erlösergestalt, die durch göttliche Fügung unverwundbar sein soll – eine Theorie, die er als Unfug abtut, von der sein kleiner Sohn aber überzeugt ist. Bald häufen sich unerklärliche Vorfälle, und der Mann wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Spannende Mischung aus Horror- und Psychothriller-Elementen, die auf die üblichen Inszenierungsmittel der Hollywood-Genres verzichtet und in langen Einstellungen und düsteren Bildern vom inneren Kampf der Hauptfigur erzählt, der sowohl psychologische als auch spirituelle Dimensionen beinhaltet.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar

V

Verschollen – Cast away USA 2000, R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Helen Hunt

„Abenteuerfilm mit Tom Hanks als Manager, der nach einem Flugzeugabsturz vier Jahre auf einer einsamen Insel ums Überleben kämpft. Nicht einmal ein halbes Jahr nach seinem letzten Film „Schatten der Wahrheit“ stellt Robert Zemeckis seine erste Zusammenarbeit mit Tom Hanks nach ihrem gemeinsamen Oscar-Triumpf „Forrest Gump“ vor: eine moderne Robinsonade, in deren Mittelpunkt weniger der Überlebenskampf als eine packende, elementare Analyse des hektischen Lebens in unserer Zeit steht. Ein todsicherer Oscar-Anwärter!“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, Lichtspielhaus (Del), Wall-Kino (Ol)

Vertical Limit USA 2000, R: Martin Campbell, D: Chris O'Donnell, Bill Paxton

„Der Berg ruft! Ein Firmenboss wird verschüttet beim Versuch, den legendären K2 zu besteigen. Die Suche gestaltet sich schwierig. Story eher banal, Stunts mal toll, mal albern. Das Mittelmaß regiert.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

W

The Watcher USA 2000, R: Joe Charbanic, D: Keanu Reeves, Marisa Tomei

„Ein Polizist, der unter der Begabung leidet, sich in die Psyche von Mördern hineindenken zu können, wird von seiner Vergangenheit eingeholt, als ihm ein Serienkiller ein mörderisches Spiel aufzwingt. Thriller, der einmal mehr die komplexe Beziehung zwischen einem Mörder und seinem Jäger durchspielt, wobei er kaum an Eigenständigkeit gewinnt und seine durchaus reizvollen Optionen nicht konsequent genug entwickelt.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar

Was Frauen wollen USA 2000, R: Nancy Meyers, D: Mel Gibson, Helen Hunt

„Ein alter Männertraum, inszeniert als Alptraum: mitzukriegen, was Frauen wirklich denken. Hier leidet Mel Gibson unter dieser Gabe – so lange, bis er aus der Gedankenleserei beruflich und erotisch Kapital schlägt. Zum Glück spielt Helen Hunt mit, der allein es zu verdanken ist, dass der Film nicht völlig aus dem Ruder läuft.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Gloria, Wall-Kino

Die wiedergefundene Zeit Frankreich/Italien 1999, R: Raoul Ruiz, D: Marcello Mazzarella, Catherine Deneuve

Die Verfilmung eines Teils von Marcel Prousts Romanzyklus gehört wohl zu den gewagtesten Vabanquespielen auf die ein Regisseur sich überhaupt einlassen kann. Der chilenische Filmemacher Raoul Ruiz hat sich bei seiner Adaption von Prousts letztem Band entschieden, sie filmisch ebenso radikal zu gestalten, wie es Prousts Bücher sind. So inszenierte er in erster Linie nicht etwa die Erinnerungen von Proust, sondern versuchte, den Akt des Erinnerns selbst darzustellen. Versuchen Sie also erst gar nicht, herauszufinden, wer genau Gilberte, Odette, der Musiker Morel oder der Baron de Charlus sind. Der Film erzählt nicht ordentlich, sondern assoziativ und führt unmittelbar hinein in Soirées, Konzerte, Spaziergänge der Pariser Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts, und in Gespräche, deren genau Bezüge man nur erraten kann, die aber so präzise, intensiv und wahrhaftig inszeniert sind, dass man sie aus vollem Herzen genießt, sobald man nur aufhört, den roten Erzählfaden zu suchen. (hip) Atlantis

Die Wonder Boys USA 2000, R: Curtis Hanson, D: Michael Douglas, Tobey Maguire

„Micheal Douglas als Schriftsteller, der an der Universität Pittsburgh an seinem zweiten Roman und seinem Leben zu scheitern droht. Der tragikomische Verlauf eines Wochenendes bringt ihn wieder ins Lot. Curtis Hanson hält sehr schön die Balance zwischen absurden und sehr intimen Momenten.“ (tip) City

Z

Der Zug des Lebens Frankreich/Belgien/Rumänien 1998, R: Radu Mihauileanu, D: Lionel Abelanski, Rufus

Die Juden eines Dorfes in Osteuropa täuschen ihre eigene Deportation vor, weil die Nazis immer näher kommen. „Ein Film voller nicht so leiser Zwischentöne, bitterer Wahrheiten und zutiefst menschlicher Figuren.“ (film.de) City