Aufklärung über Computer

■ 15 neue Informatik AGs sind an Bremer Schulen entstanden. Dabei geht es um die Technik, nicht ums schlichte Benutzen

Seit wann ist eine Waschmaschine ein Computer? – wundert sich Saschi, die virtuelle Schildkröte, die Schülerinnen und Schüler durch den Dschungel technischer Fragen begleiten soll. Sie ist das Maskottchen der AG7.com, die Schülerinnen und Schülern der siebten Klassen die Teilnahme an einem Informatik-Kurs ermöglicht. Die Initiative AG7.com von Bildungssenator Willi Lemke ist Teil des 20 Millionen schweren Multimediaprogramms seines Ressorts.

Die meisten Jugendlichen wachsen heute zwar selbstverständlich mit Computern auf, was hinter der Technik steckt, begreifen sie dagegen in den wenigsten Fällen.

Bei den Kursen gehe es daher nicht darum, den SchülerInnen den Umgang mit dem Rechner zu vermitteln, so Projektleiter Holger Schlingloff. „Das ist wie mit dem Autoführerschein“, erklärt er. „Wenn man weiß, wie man Auto fährt, weiß man noch lange nicht wie ein Verbrennungsmotor funktioniert oder welche Auswirkungen das Autofahren auf Umwelt oder Volkswirtschaft hat“. Genauso sollen in den neuen Arbeitsgemeinschaften die Grundlagen und komplexen Zusammenhänge der Informationstechnologie auf spielerischem Wege – siehe Saschi – vermittelt werden. Dabei haben die Arbeitsgemeinschaften verschiedene Schwerpunkte: Computer-Informatik, -Mathematik, -Physik und Englisch als Sprache des Internets. Fünf der insgesamt fünfzehn Kurse sind den Mädchen vorbehalten, die auf diese Weise die Scheu vor Unterrichtsinhalten verlieren sollen, bei denen ihre männlichen Klassenkameraden oft dominant auftreten.

Je ein Lehrer leitet in Zusammenarbeit mit einem technisch bewanderten Betreuer der Universität – zumeist LehramtsstudentInnen – den Kurs. Zwei Fliegen werden so mit einer Klappe geschlagen: Auch die StudentInnen sammeln dank des Angebots Erfahrungen mit der Praxis.

Der Andrang auf die Kurse war auf Seiten der SchülerInnen enorm. Die Plätze wurden deshalb nach einem genauen Quotierungssystem vergeben. Keine der Schulen oder Schulformen soll benachteiligt sein. Besonders stolz ist Senator Willi Lemke darauf, dass auch eine Hauptschule an dem Projekt teilnimmt. Vielleicht können die Arbeitsgemeinschaften, die heute nur für die siebte Jahrgangsstufe angeboten werden, später auch für andere Stufen angeboten werden und schließlich auch zu einem dauerhaften Angebot von Informatik-Leistungskursen führen, schwärmt er. VvO