Zahlen und Farben

Das Statistische Landesamt präsentiert die Stadt Hamburg hemmungslos multimedial  ■ Von Michaela Soyer

.„Wir wollten die Sache multimedial anpacken, und der Höhepunkt ist diese CD-ROM“, erklärt Senatsdirektor Wolfgang Bick mit stolz geschwellter Brust. Gestern stellte das Statistische Landesamt gemeinsam mit dem Amt für Geoinformation die CD „Hamburg in Zahlen und Karten“ vor. Dabei handelt es sich nicht nur um eine digitale Stadtkarte. Zusätzlich bietet die CD-ROM Zahlenangaben, zum Beispiel über die Wohnungsgrößen in den verschieden Stadtteilen. Juliana Mausfeld, Mitarbeiterin des Statistischen Landesamtes, wurde abgestellt, um das Werk von neun Monaten Arbeit zu präsentieren. Sie versuchte zu erklären, welchen enormen Vorteil es hat, wenn die durchschnittlichen Wohungsgrössen der Statdtteile in einem Farbverlauf von gift- bis dunkelgrün dargestellt werden.

Senatsdirektor Bick ist unzufrieden mit der Präsentation seines Lieblingsspielzeugs: „Nein, nein, Frau Mausfeld, das geht mir alles zu schnell“, unterbricht er seine Kollegin, „zeigen sie doch mal wie die SPD in den einzelnen Stadtteilen 1997 abgeschnitten hat.“ Der Senatsdirektor übernimmt das Ruder: „Vielleicht können sie auch mal eine Karte machen mit den Sozialhilfeempfängern.“

Juliane Mausfeld kommt ins Trudeln, hält sich aber noch tapfer. Der Computer zaubert bunte Balkendiagramme, die zeigen, wie sich die Zahl der Sozialhilfeempfänger in den letzten Jahren entwickelt hat. Es läuft relativ reibungslos, bis Juliana Mausfeld dazu übergeht, die Autos pro Stadtteil auf einer Karte zu visualisieren. „Oh, da ist was schief gegangen.“ Jetzt nicht die Nerven verlieren. „Der Computer hat jetzt die Arbeitslosen von den PKWs abgezogen,“ versucht sie ihre missliche Lage zu erklären. Wolfgang Bick rutscht ungeduldig auf seinem Stuhl hin und her.

Der Computer meint es nicht gut mit Juliana Mausfeld. Als sie demonstrieren will, dass man mit der CD auch selbst Daten eingeben kann, verabschiedet sich der Computer zum zweiten Mal. „Irgendetwas mache ich falsch.“ Eine nervöse Unruhe breitet sich unter den Mitarbeitern aus. Gemeinsam gelingt es das Programm wieder zum Laufen zu bringen.

„Wir haben es an Laien ausprobiert, es hat funktioniert,“ meint Ekkehard Matthias vom Geoinformationsamt. Es sei eben wichtig, Produkte auf „multimedialen Kanälen“ zu haben.

Die CD-ROM „Hamburg in Zahlen und Karten ist für 98 Mark per Fax (428 26-5960) beim Statistischen Landesamt erhältlich