„Wir sind happy“

■ Obervieländer Klasse gewinnt Bundespreis

„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“, wurde gestern Vormittag nicht im Weserstadion, sondern im Gymnasium Obervieland gegrölt. Der Leistungskurs Soziolgie hatte just erfahren, dass er beim 30. Schülerwettbewerb zur politischen Bildung einen Hauptpreis gewonnen hat. Mit ihrem zehnminütigen Feature in CD-Format über eine indische Frauenorganisation haben die Elftklässler die Jury der Bundeszentrale offenbar beeindruckt.

„Wir haben lange heiß debattiert, welches Thema wir nehmen“, erzählt der verantwortliche Lehrer Dieter Mazur, „und das Ergebnis ist sehr knapp zugunsten der Themenstellung ,Mädchen und Frauen in der Dritten Welt', gefallen. Natürlich war das Medium, die CD-Form, ein starker Anreiz.“ Aber auch was die indischen Frauen auf die Beine stellen, beeindruckt: Sie sind eine Gruppe, die sich für die Rechte der Frauen einsetzt und die „Hausunfälle“, in die Frauen in ihrer Region verwickelt sind, untersucht. „In Indien wird Frauenverbrennung häufig als Unfall im Haus getarnt und hinterher heißt es, ,sie ist leider am Spirituskocher verbrannt'“, so Mazur.

Der Obervieländer Lehrer ist ein alter Hase im Wettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung. Bereits zum vierten Mal hat er mit einer Klasse an diesem Wettbewerb teilgenommen und gewonnen. Zum ersten Mal war er 1995 dabei „aber bisher gab es immer Geldpreise“. Die Reise in die Bundeshauptstadt ist der nächste Level. Jetzt steht nur noch aus, eine Reise in eine andere europäische Hauptstadt zu gewinnen. Im August fahren die Elftklässler aber erst einmal eine Woche nach Berlin. juka