As time goes by

Wenn die 51. Berlinale zu Ende geht, werden die Karten der Filmfestspiele nach Jahrzehnten neu gemischt. Festivalchef Moritz de Hadeln und Forumsleiter Ulrich Gregor übergeben ihre Jobs den Nachfolgern

In der letzten Zeit hat er einiges einstecken müssen. Im vergangenen April wurde Berlinale-Chef Moritz de Hadeln nach 22 Jahren Amtszeit durch das Kuratorium der Berliner Festspiele gekündigt. Seine letzte Berlinale wickelte er trotzdem so routiniert ab wie eh und je. Es war de Hadeln, der die Filmfestspiele so umstrukturierte, dass sie mit dem Panorama ihren schwul-lesbischen Schwerpunkt entwickeln konnten. Und es war de Hadeln, der dem Festival die Kontakte nach Asien erschloss. So begann mit der Berlinale-Vorführung von Zhang Yimous „Das rote Kornfeld“ Ende der Achtziger der internationale Siegeszug der so genannten fünften Generation des chinesischen Kinos. De Hadeln hat es übrigens nie gemocht, wenn sich die Medien über sein verschrobenes Deutsch lustig machten. Dabei umwehte seine Pressekonferenzen doch gerade dann ein sympathischer Wind, wenn er über das tollste Film in dieses Wettbewerb schwärmte. Nach Moritz de Hadelns Abgang wird Dieter Kosslick, vormals Chef der NRW-Filmstiftung, neuer Leiter der Berliner Filmfestspiele.

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