unterm strich
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Gerade ist die Berlinale zu Ende, da möchte auch Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin einen Wettbewerb ausrufen. Erstmals wird er in diesem Jahr einen „Preis für Innovationen des Filmwesens“ vergeben: „Mit dem Preis wollen wir viel versprechende Ideen und neue kreative Ansätze auszeichnen, die die Filmbranche stärken, die Leistungsfähigkeit und Entwicklung des Filmwesens verbessern“, erklärte Nida-Rümelin und wünscht sich was: „Ich wünsche mir, dass Arbeiten und Projekte gewürdigt werden, die bisher nicht im Preissystem der kulturellen Filmförderung Berücksichtigung fanden und dennoch wichtige Bausteine zur Filmkultur darstellen.“ Jährlich können bis zu zwei Preise vergeben werden, die mit einer Prämie von bis zu 30.000 Mark verbunden sind.

Schöner streiten: Die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf und der Würzburger Kunstsammler Hermann Gerlinger haben sich überworfen. Das Museum gibt die Sammlung Gerlingers mit Werken der expressionistischen „Brücke“-Künstler zurück. Die in der Modernen Abteilung aufbewahrte und 1995 erstmals ausgestellte Kollektion geht spätestens Ende März an den Mäzen zurück, erklärten die Museumsstiftung und das Kieler Kultusministerium. Nach Angaben der Stiftung hatte Kultusministerin Ute Erdsiek-Rave Gerlinger schriftlich gebeten, bis Ende Juni dieses Jahres eine rechtsgültige Form der Übergabe seiner Sammlung – ob als Stiftung oder Schenkung – einzuleiten, nicht zuletzt wegen ungeklärter Haftungsfragen, „welche den Sammler selbst belasten könnten“. Zuvor hatte der frühere Unternehmer Gerlinger erklärt, die an Gottorf überlassene Sammlung sei eine „Leihgabe“. Er beabsichtige die Sammlung nicht zu veräußern, sondern weiterhin öffentlich zugänglich zu machen, „allerdings nicht in Schleswig. Museumsstiftung und Ministerium stellten hingegen heraus, Gerlinger habe „seit Überlassung der Sammlung in der Öffentlichkeit den Eindruck genährt, die Kollektion als Schenkung oder Stiftung übergeben zu haben oder zu wollen“. Trotz konservatorischer Betreuung und wissenschaftlicher Erschließung durch die Stiftung Landesmuseen habe der Kunstförderer „seine auch öffentlich nie zurückgenommene Übergabezusage nicht wahr gemacht“. Nun ist der Streit ja anscheinend vorbei.

Helen Vita ist Freitag im Alter von 72 Jahren gestorben. Die Berliner Künstlerin war vor allem als Chanson-Sängerin bekannt, spielte aber auch Theater und Kabarett sowie in vielen Filmen – zum Beispiel in Doris Dörries „Happy Birthday, Türke“. Ein Nachruf folgt.