Wieder bebt die Erde

El Salvador wurde am Samstag von einem schweren Nachbeben erschüttert. Die Schäden blieben gering

SAN SALVADOR taz ■ Beim dritten Mal war die Hauptstadt dran: Ein starkes Erdbeben erschütterte am Samstagnachmittag San Salvador. Das Epizentrum lag im Süden der Stadt. Die Erdbebenwarte in Denver (USA) gab die Stärke mit 6,6 auf der Richterskala an. Einheimische Geologen lasen auf ihren reparaturbedürftigen Geräten 5,3 ab. Doch die Stadt hatte Glück. Es gab nur wenige Verletzte, kein Toten und nur wenige Erdrutsche und eingestürzte Häuser.

Bis in die späte Nacht sorgten heftige Nachbeben für Panik. Die Regierung rief die Bevölkerung auf, mit offenen Türen oder im Freien zu Schlafen und Koffer mit den nötigsten Utensilien bereitzuhalten. El Salvador war am 13. Januar von einem Beben der Stärke 7,6 erschüttert worden. Damals waren die Küstenebene und der Westen betroffen. Vermutlich gab es rund 3.000 Tote, über eine halbe Million der sechs Millionen Einwohner des Landes wurden obdachlos. Ein zweites Beben der Stärke 6,6 erschütterte am 13. Februar das Zentrum des Landes. Dabei starben nach Regierungsschätzungen bis zu 400 Menschen. Weitere zehntausende wurden obdachlos.

Das geologische Institut in San Salvador führt die Serie schwerer Beben auf das Aufeinanderstoßen zweier Kontinentalplatten vor der Küste des Landes zurück. Dadurch sei das Januar-Beben ausgelöst worden. Die Verschiebung der Platten habe seismische Gräben aktiviert, die El Salvador durchziehen. Regional begrenzte, aber trotzdem starke Beben seien die Folge. Es kann also noch weitergehen.

TONI KEPPELER