Geburtstag der offenen Tür

■ Das Hamburger Ballett von innen sehen, Proben besuchen und mit Tänzern reden an John Neumeiers Jubeltag

Keine runde Zahl – aber was ein besonderer Geburtstag ist, definiert schließlich jeder selbst: Genau an seinem 59. Geburtstag öffnet der Chef des Hamburger Balletts, John Neumeier, die Türen des Ballettzentrums. An diesem Sonnabend können interessierte BesucherInnen beim Tag der Offenen Tür Einblick gewinnen in die tägliche Arbeit der Compagnie und der Schule des Hamburg Balletts. Von 14.00 bis 18.00 Uhr kann man mit Solis-ten plaudern, bei Proben zusehen oder sich die Geheimnisse der Tanzschrift erklären lassen.

Höhepunkt des umfangreichen Programms ist die Abschlussprüfung der Theaterklasse im Fach Komposition um 18.00 Uhr. Am Sonntagmorgen geht das tänzerische Wochenende mit der Ballett-Werkstatt auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper weiter.

Die Ballettschule Hamburg Ballett wurde im Jahr 1978 von Neumeier gegründet und bildet Jugendliche aus der ganzen Welt aus. Sechs bis acht Stunden täglich trainieren die Eleven der Theaterklassen zum Abschluss ihrer professionellen Tanzausbildung in Neumeiers Ballettschule. Nach dem erfolgreichen Examen können sie im Allgemeinen mit einem Engagement an den besten Tanzcompagnien oder mit einer Übernahme in das Ensemble des Hamburg Balletts rechnen. Schon während ihrer Ausbildung haben die Eleven Gelegenheit, mit den Profis aus der Compagnie im selben Haus zu proben.

Der Choreograf und Intendant des Hamburg Balletts, der seit 28 Jahren in der Hansestadt tätig ist, hat sich mit seiner Ballettschule einen Lebenstraum verwirklicht: Rund ein Drittel seines 55-köpfigen Ensembles besteht inzwischen aus Absolventen seiner Schule. „Weil ich als Choreograf zur Umsetzung meiner Visionen Tänzer brauche, die gut ausgebildet sind und meine choreografische Sprache verstehen und körperlich umsetzen können, brauche ich eine Schule, aus der Nachwuchs kommt“, sagt der Amerikaner.

In dem staatlichen Ballett-Zentrum in Hamburg-Hamm werden etwa 150 Kinder und Jugendliche aus den verschiedensten Nationen von sieben Ballett-Pädagogen unterrichtet. Die Ausbildung verläuft in drei Stufen von der Vorschule über sechs Ausbildungsklassen mit Ballettunterricht bis hin zu der zweijährigen Profi-Ausbildung in den Theaterklassen. Auch das Internat mit rund 35 Schülern ist in dem Gebäude mit neun Probensälen untergebracht. lno/taz

Sonnabend, 14 bis 18 Uhr, Staatsoper