Konsens über Dissens

Trittin und Umweltverbände bekräftigen unterschiedliche Meinungen, ob gegen Castoren Protest nötig ist

BERLIN taz ■ Gut, dass wir mal drüber geredet haben: Auch nach dem Treffen mit dem grünen Umweltminister Jürgen Trittin sieht der Naturschutzbund Nabu „keinerlei Anlass, die Bundesregierung bei der Umsetzung des Atomkompromisses zu unterstützen“, hieß es gestern nach dem Treffen von Trittin mit den Umweltverbänden Nabu und DNR in Bonn. „Wir haben geredet, aber wie erwartet keine Einigung erzielt“, sagt Nabu-Atomexperte Frank Musiol gegenüber der taz. Es sei selbstverständlich, mit der Regierung im Gespräch zu bleiben, doch friedlich protestieren werde man trotzdem, wenn Ende März die Castoren aus Frankreich nach Gorleben rollen sollen. Schließlich garantierten die Transporte den Betrieb der Atomkraftwerke.

Trittin gab zu, bei ebendieser Frage gebe es Meinungsverschiedenheiten mit den Verbänden. Er hatte das Treffen als ein „Gespräch unter Atomkraftgegnern“ bezeichnet. Genau deshalb hatten die Umweltschützer von Greenpeace und dem BUND das Treffen boykottiert: „Sich nur die Hände zu schütteln, das hat keinen Sinn“, so Stefan Schurig von Greenpeace. Atomkraft sei „Chefsache“, wenn es etwas zu verhandeln gebe, werde man das direkt mit Bundeskanzler Schröder tun. BPO