Rammschlag für Airbus

Ab heute wird Mühlenberger Loch zugeschüttet. Anwälte: Verfassungsbeschwerde möglich

HAMBURG dpa ■ Zwei Tage nach Aufhebung des Baustopps für die Erweiterung des Airbus-Geländes in Hamburg-Finkenwerder beginnen heute die Bauarbeiten. Punkt 12 Uhr soll der erste Rammschlag in der Elbbucht Mühlenberger Loch erfolgen, teilte die Hamburger Wirtschaftsbehörde mit. Für die Werksvergrößerung sollen 140 Hektar des geschützten Süßwasserwatts zugeschüttet werden. Das entspricht etwa einem Viertel der Elbbucht.

Die Anwälte der Projektgegner rieten ihren Mandanten, Verfassungsbeschwerde einzulegen. Mit einem Eilantrag könnte möglicherweise ein erneuter Baustopp erreicht werden, sagte Rüdiger Nebelsiek von der Kanzlei, die 250 Kläger – darunter Naturschutzverbände, Privatpersonen und Obstbauern – vertritt. Vorerst wollen die Projektgegner am Samstag mit einer Demo durch Finkenwerder gegen die „Industrialisierung des Alten Landes“ und die Zerstörung des Mühlenberger Lochs protestieren.

Hamburgs Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) appellierte erneut an die Gegner, ihren Widerstand aufzugeben und zu einem Interessenausgleich in der Frage der Ausgleichsflächen für das Mühlenberger Loch zu kommen. In einem NDR-Interview sagte Runde, er gehe davon aus, dass die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts sowie die Begründung der Entscheidung die letzte Hürde beseitigt habe. Das Hauptverfahren stünde aber in der Tat noch aus.