Alle verärgert

■ Trotz Mehreinnahmen bei den Kitas werden 25 Millionen Mark gespart

Empört über „Neue Kürzungen im Kita-Bereich in Millionenhöhe“, zeigte sich gestern der alternative Wohlfahrtsverband, Soal. Wie am Donnerstag berichtet, hatte die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGFW) in einer Vereinbarung mit dem Amt für Jugend weitere Kürzungen akzeptiert, unter der Voraussetzung, dass es keine andere Möglichkeit gibt, die im Zuge der Haushaltskonsolidierung vorgesehene Absenkung des Kita-Etats um 27 Millionen Mark zu erreichen.

AGFW-Sprecher Michael Edele nannte es „ärgerlich“, dass die Jugendsenatorin ihn nicht über die 16-Millionen Mark Mehreinnahmen durch Elternbeiträge informiert hatte. Soal-Sprecher Elimar Sturmhoebel ist nun wiederum verärgert über diese „Geheimverhandlungen“. Habe dies doch Folgen für die Höhe der Zuwendungen für alle Kitas der Stadt. Die AGFW solle „alle Details“ der Verhandlungen sofort offenlegen, das Amt für Jugend alle Kürzungen im Kita-Bereich „sofort zurücknehmen“.

Im Amt für Jugend denkt man nicht daran. „Die Entwicklung der Elternbeiträge hätte auch ganz anders verlaufen können“, behauptet Amtsleiter Jürgen Näther. Gleichwohl gibt er Details der Vereinbarung preis, die auch von der städtischen Vereinigung mitunterzeichnet wurde. So sollten zusätzlich zu den 22 Millionen Mark, die seit 1998 „erbracht wurden“, 2001 nochmals drei Millionen Mark eingespart werden. Über die verbleibende Lücke von zwei Millionen Mark, so Näther zur taz, wolle man sich nach der Wahl unterhalten. kaj