OL-lala
: Jetzt sind alle weg

■ Kulturdezernent Seeber ist Pensionär. Ab heute ist Oldenburg ohne Kulturverwaltung

Im Rheinland sind die Narren los, und Oldenburg ist kulturlos. Denn am Fastnachtsdienstag wurde der bisherige Kulturdezernent Dr. Ekkehard Seeber nach 21-jähriger Dienstzeit um 18 Uhr mit einem zwanzig Programmpunkte starken Festakt in die Pension entlassen. Strüssge, Tätää, Tätää, Vivaldi Alaaf und Beethoven Helau.

Pünktlich zum Aschermittwoch könnte nun in der Kultur die planlose postkarnevaleske Anarchie losbrechen – so was dauert im Norden ja immer etwas länger –, ist doch niemand mehr da, der irgendwo irgendwie das Sagen hätte. Denn die Fachbereichsleiterin „Kultur“, Christiane Cordes, die den Dezernenten quasi ersetzen soll, ist noch in Mutterschutz. Bis April 2001. Und die direkt untergeordnete Ebene, die Fachdienstleitung (ehemals Kulturamtsleitung) rollt als leerer Stuhl durch die Oldenburger Verwaltungsebene.

Erst im März soll der Verwaltungsausschuss da jemanden draufsetzen oder auch nicht. Denn immerhin soll es auch einen „Kontroller“ der ganzen Kulturchose geben, aber neue Stellen sind dafür nicht im Plan.

Auch das „Edith-Russ-Haus“ für Medienkunst ist seit Anfang Januar kopflos: Eine Bewerberin, auf die man sich geeinigt hatte, will nun doch nicht an die Hunte. Ist schließlich nicht der Rhein. Und daher nur halb so lustig. Tschingde-rassa... mig