Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

American Psycho USA 2000, R: Mary Harron, D: Christian Bale, Willem Dafoe

„Regisseurin Mary Harron zerlegt die sperrige Vorlage in Miniaturen: präzise, kalt, entlarvend – und zeigt, dass Männer lächerlich sind.“ (Der Spiegel) City (OmU)

Audition Japan 1999, R: Miike Takashi, D: Ryo Ishibashi, Eihi Shiina

„Eine Frau rächt sich an den Männern: Ein Lehrstück! Das Quälen von Frauen ist ein zentrales Motiv im japanischen Kino. In diesem szenisch raffinierten Liebesthriller wird der Spieß umgedreht: die Frau wechelt von der Opfer- zur Täterrolle. Nicht im Sinne militanter Feministinnen, sondern als perverse Männerfantasie, die extreme Sadomaso-Fans und hartgesottene Cineasten gleichermassen befriedigen kann.“ (Cinema) Atlantis (jap. OmU)

B

Bad Taste / Braindead Neuseeland 1987/92, R: Peter Jackson, D: Terry Potter, Timothy Balme

Die beiden wunderschön trashigen Horrorfilme, mit denen sich der neuseeländische Regisseur Peter Jackson einen Namen machte, im Doppelpack. Jetzt verfilmt er „Der Herr der Ringe“, aber auf den ersten Teil der Trilogie müssen wir noch bis zum nächsten Jahr warten. CineStar

Baise-moi (Fick mich) Frankreich 1999, R: Virginie Despentes, Coralie Trinh Thi, D: Karen Bach, Raffaela Anderson

„Zwar ist das Blut künstlich, aber auf die Echtheit der Penetration kann man sich verlassen. Kurzum, man weiß schon: Tabubruch! Im übrigen fehlt es allerorten am dramatischen Handwerk und am schauspielerischen Ausdruck.“ (Neue Züricher Zeitung) City

Billy Elliot – I Will Dance Großbritannien 2000, R: Stephen Daldry, D: Jamie Bell, Jean Heywood

„It's a men's world: 1984, Nordengland, zur Zeit des Bergarbeiterstreiks. Als der elfjährige Billy die Boxhandschuhe gegen Spitzenschuhe tauscht, um Ballettunterricht zu nehmen, muss er sich gegen allerlei Anfeindungen zur Wehr setzen. Wie er trotz aller Hindernisse seinen Traum vom Tanzen durchsetzt, schildert diese britische Komödie mit süffisant-trockenem Humor, ein wenig Sentiment und vor allem mitreißendem Schwung.“ (tip) Atlantis, Passage (Del)

Blau ist die Farbe Bremen 2001, R: Manfred Haneberg

"Die „Blaue Karawane“ schwamm im vergangenen Jahr in fünf Booten auf Weser und Hunte im Raum Oldenburg/Bremen. 12 Tage lang war die Karawane unterwegs, um die Begegnung mit Menschen zu suchen, deren Wert und Würde in dieser Gesellschaft oft verletzt werden: Behinderte, Strafgefangene, Asylbewerber und Langzeitarbeitslose. Manfred Haneberg hat die Karawane filmisch auf ihrer Reise begleitet. Von den Menschen, die mit dabei waren erzählt sein Film und von den vielen Begegnungen unterwegs. 60 Minuten lang werden die Zuschauer in Karawanenstimmung versetzt.“ (Produktionsnotizen) Kino 46

Breaking the Waves Dänemark 1996, R: Lars von Trier, D: Emily Watson, Udo Kier / Originalfassung mit Untertiteln

Von Trier lässt zwei von Herzen guten Menschen mit den Dämonen der Liebe in den Zeiten der Bohrinseln kämpfen, und manchmal kann man es kaum ertragen, ansehen zu müssen, wie die beiden dabei leiden. Von Trier, dem man bis zu diesem Film vorwerfen konnte, dass seine Filme allzu künstliche Stilspielereien und Kopfgeburten waren, inszeniert hier so erbarmungslos realistisch, dass einem das nasskalte Wetter des Films förmlich in die Knochen kriecht. Mit einer nervösen Handkamera gefilmt, die ungeduldig immer noch näher an die Figuren heran will, und sich dabei nicht um Unschärfen, verrissene Bilder oder den ewigen Gelbstich zu scheren scheint, gewinnt von Triers Film eine brutale, fast schmerzhafte Schönheit. (hip) Kino 46

Brot und Tulpen Italien 2000, R: Silvio Soldini, D: Licia Maglieta, Bruno Ganz

„Rosalba ist mit Mann und Söhnen auf Besichtigungstour antiker Ruinen und wird an einer Autobahnraststätte einfach vergessen. Per Anhalter versucht sie, heim zu kommen, landet jedoch in Venedig und beschließt, sich die Stadt ein wenig anzuschauen. Sie findet eine Übernachtungsmöglichkeit bei einem gebildeten Kellner und heuert am nächsten Tag spontan bei einem Blumenhändler an. Das freundliche, humane und auch bizarre Vergnügen mit ein paar wunderbar anarchistischen Momenten und D-Import Bruno Ganz in einer Hauptrolle ist „die“ Erfolgskomödie des Jahres 2000 in Italien geworden. Regisseur Soldini, der vom Dokumentarfilm kommt, beweist genaue Beobachtungsgabe für Menschen und Szenerien jenseits des Urlaubs-Venedig und gibt einen märchenhaften Touch dazu.“ (Blickpunkt: Film) Gondel

C

Calendar Armenien/USA/Deutschland 1993, R: Atom Egoyan, D: Arsinée Khanjian, Ashot Adamian / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein kanadischer Fotograf armenischer Abstammung reist mit seiner Frau nach Armenien, wo er für einen Kalender 12 historische Kirchen fotografiert. Ein Reiseführer begleitet die beiden durch die unberührten Landschaften. Wieder zuhause betrachtet der Fotograf den auf Video festgehaltenen Zerfall der Beziehung zu seiner Frau, die offensichtlich in Armenien blieb. Im Lauf des Kalenderjahres versucht der Fotograf seiner Frau Briefe zu schreiben und lädt in einem allmonatlich wiederkehrenden Ritual jedesmal eine andere Frau zu sich, denn die Gegenwart dieser Frauen und der Klang ihrer fremden Stimmen sollen ihn inspirieren. In diesem Film macht der Autor die Frage von kultureller Bindung und privater Trennung an verschiedenem Bild- und Tonmaterial, von Fotografie bis zu Video, fest.“ (tip) Kino 46

The Cell USA 2000, R: Tarsem Singh, D: Jennifer Lopez, Vincent Vaughn

„Mit Hilfe einer neuartigen experimentellen Therapie kann die Psychologin Catherine in das Unterbewusstsein von Koma-Patienten reisen. FBI-Agent Peter bittet sie, in den Verstand des komatösen Serienkillers Sargher einzutauchen, um dort das Versteck seines letzten Opfers zu finden. Ein bizarrer Kopftrip, bei dem für Videoclip-Spezialisten Singh Stil und Ästhetik vor Inhalt geht, und doch kann der Film auch als Thriller überzeugen.“ (Blickpunkt:Film) City

Chicken Run Großbritannien 2000, R: Nick Park, Peter Lord, D: allerhand Gummiviecher

„Dieses furiose Knet-Abenteuer von den Machern der „Wallace & Gromit-Filme dreht sich um eine Handvoll Hühner, die unter schäbigsten Bedingungen in einer Legebatterie gehalten werden – und für ein bisschen Gras zwischen ihren Krallen alles täten. Doch auch die cleversten Fluchtpläne wollen nicht gelingen. Den Tod durch eine Hühnerpastetenmaschine vor Augen, raffen sie sich ein letztes Mal auf: Ein fescher Hahn soll ihnen das Fliegen beibringen. Angesichts der charmanten Figuren und des ausgeklügelten Drehbuchs kann so mancher Realfilm einpacken.“ (Zoom) City, OmU

D

Dancer in the Dark Dänemark/Schweden 2000, R: Lars von Trier, D: Björk, Catherine Deneuve

Ich liebe Musicals, weil in ihnen nie etwas Furchtbares passiert!“ sagt die wunderbare Björk gleich zu Beginn des Films, und von Trier bricht diese Genrekonvention prompt gründlich. (hip) City

Dr. T & the Women USA 2000, R: Robert Altman, D: Richard Gere, H.Hunt

„Ein wegen seines Charmes und Einfühlungsvermögens verehrter Frauenarzt geht ganz in der Liebe zu seinem Beruf und seinen Patientinnen auf, während in seinem Privatleben das Chaos ausbricht. Seine Frau landet in der Psychiatrie, er verliebt sich in eine selbstbewusste Ex-Profi-Golferin, seine Tochter brennt während der Trauung mit ihrem Geliebten durch. Eine mal liebevolle, mal bitterböse Satire auf die Lebensumstände der High Society in der Republikaner-Hochburg Dallas, die getragen ist von der Liebe des Regisseurs zu starken Frauenfiguren und einem Hauptdarsteller, der mit wohltuender Distanz und auch ein wenig Selbstironie gegen sein „Womanizer“-Image anspielt.“ (filmdienst) Cinema

E

Ed Wood USA 1994, R: Tim Burton, D: Johnny Depp, Martin Landau / Originalfassung mit Untertiteln

„Tim Burton hat aus der zwar denkwürdigen, keineswegs aber glamourösen Lebensgeschichte eines Kinobesessenen, der in Hollywood nie einen Fußbreit Boden gewann und seine letzten 20 Jahre mit dem Schreiben von Grochenromanen oder der Verfertigung von Pornofilmen verbachte, eine Dekade herausgelöst: die Zeit, in der Wood ... nunja, seine größten Erfolge drehte. Mit seiner kontrastreichen Schwarzweiß-Fotographie und dem fast schon gleichförmig flüssigen, eleganten Rhythmus wirkt “Ed Wood“ bruchlos, stilsicher und handwerklich perfekt.“ (epd film) Kino 46

Ein Königreich für ein Lama USA 2000, R: Mark Dinal

„Gewitze Buddy-Slapstickkomödie um einen zum Lama verzauberten Inka-Herrscher im Trickformat. Statt auf Musikstücke und klassische Erzählstruktur setzt das Disneytrickabenteuer auf einfallreiche Action und Gags im Schnellfeuerrhythmus. Disney-Veteran Mark Dindal zeichnet für die flotte Inszenierung verantwortlich und flechtet in etlichen ironischen Anspielungen auch Sozialsatire und Medienkritik mit ein.“ (Blickpunkt: Film) Preview im CineStar

El Acordeon del diablo Deutschland 2000, R: Stefan Schwiegert, D: Francisco Rada

„Die Geschichte des 93-jährigen Francisco „Pacho“ Rada, der als einer der besten kolumbianischen Akkordeon-Spieler gilt. Rasch weitet sich der eindrucksvolle Dokumentarfilm über das Porträt des sympathischen alten Mannes hinaus, gibt anderen Musikern Möglichkeit zur Selbstdarstellung, lässt Mythen und Legendenbildung ineinanderfließen und lotet den Stellenwert der Musik fürs Selbstbewusstsein des einfachen Volkes aus. Dabei verdichtet er sich zu einer Darstellung des einfachen, in sich ruhenden Lebens, das trotz finanzieller Armut einen ungeheuren Reichtum zu bieten hat.“ (filmdienst) Cinema

Emil und die Detektive Deutschland 2000, R: Francisca Buch, D: Anja Sommavilla, Kai Wiesinger, Jürgen Vogel, Maria Schrader

„Regisseurin und Drehbuchautorin Franziska Buch versucht, Kästner in die Jetztzeit zu übertragen. Darum ist Emil Tischbein in ihrem Film kein Halbwaise, sondern lebt bei seinem geschiedenen Vater, einem arbeitslosem Ossi. Damit auch Mädchen Spaß an dem Film haben, übernimmt Pony Hütchen als zweite Hauptfigur die Führung der Kinderdetektive. Albern wird der Film spätestens, als Emil Tischbein rappend durch Berlin skatet. Das Resultat ist ein anbiederndes Werk, das zeigt, wie bemüht jugendliche Erwachsene sich die Phantasiewelt der Kinder vorstellen.“ (Der Spiegel) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Wall-Kino (Ol)

F

Forrester – Gefunden! USA 2000, R: Gus Van Sant, D: Sean Connery, Rob Brown

„Die Freundschaft zwischen einem begabten Farbigen und einem von der Umwelt völlig abgeschotteten Schriftsteller steht im Mittelpunkt dieser großartigen Komödie mit Tiefgang. Unter Schülern fühlt sich Regisseur Gus van Saint offensichtlich am wohlsten, wie schon sein Oscar-Hit „Good Will Hunting“ vor zwei Jahren bewiesen hat. Ein intelligentes Drehbuch, ein Newcomer, der eine echte Entdeckung ist, und ein Altstar, der mit sehr viel Laune spielt – dazu noch Bill Frisells Jazz-Score, mal gefühlvoll, mal dynamisch: ein Genuss!“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Passage (Del), Casablanca (Ol)

G

Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson

„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen raus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) City

Grüne Wüste Deutschland 1999, R: Anno Saul, D: Tatjana Trieb, Robert Gwisdek, Martina Gedeck

„Die 14-jährige Katja und der 15-jährige Johann entdecken gemeinsam die Geheimnisse der „grünen Wüste“, dem dschungelartigen Wald um ihr Heimatstädchen, wo sie in ein Reich der Imagination flüchten. Vielschichtiges, einfühlsames Melodram um das Erwachsenwerden eines Mädchens, das sich in eine Traumwelt flüchtet.“ (Blickpunkt: Film) Cinema

H

Hamlet USA 2000, R: Michael Almereyda, D: Ethan Hawke, Julia Stiles

„Der Amerikaner Michael Almereyda setzt Shakespeare der Konkretheit New Yorks aus. Sein Hamlet spielt im Heute der unfreundlichen Übernahmen von Firmen und Witwen, und es kommt unter anachronistischen Umständen zu ganz neuen sprachlichen Zweideutigkeiten und erstaunlich gewaltlosen szenischen Lösungen. Es funktioniert und es dient Shakespeare. Und warum soll aus Hamlet nicht einer werden, dessen Medium das Video ist: Schlinge des Gewissens und Erinnerungsarchiv, aus dem sich der Geist des Vaters derart in die Wirklichkeit projiziert, dass man ihn auf dem Balkon der Firma Dänemark eine Zigarette rauchen sieht.“ (Neue Züricher Zeitung) City

Hannibal USA 2001, R: Ridley Scott, D: Anthony Hopkins, Julianne Moore

„Nach dem „Schweigen der Lämmer“ kommt nun das Grunzen der Schweine. Zu den Überraschungen, mit denen „Hannibal“ aufwartet, die Fortsetzung des Thrillers von 1991, den man nun schon einen Kannibalismus-Klassiker nennen darf, gehört die spektakuläre Demonstration, dass auch Schweinen bei rechter Abrichtung Menschenfleisch schmeckt. Nur das Geräusch tut in den Ohren weh. Als 1999 der Roman „Hannibal“ von Thomas Harris erschienen war, konnte man lesen, weder Jodie Foster noch Jonathan Demme, beide mit Oscar für das „Schweigen...“ ausgezeichnet, wollen sich an der Verfilmung beteiligen. Es hieß, sie fänden das Ende des Romans unzumutbar. Harris hat keine Mühen gescheut, um „Hannibal the Cannibal“, den psychopathischen Psychiater, den man bisher nur als Knastinsassen kannte, zum Genie zu veredeln. Er lebt nun als offenbar wohlhabender Privatgelehrter in Florenz, beschäftigt sich mit den subtilen Thesen des Astrophysikers Stephen Hawkins und spielt auf seinem Flügel Bachs Goldberg-Variationen. Wer wissen will, warum er so undelikate kannibalistische Neigungen entwickelt hat, bekommt zur Antwort: weil er als kleiner Junge mit ansehen musste, wie sein geliebtes Schwesterchen gefressen wurde, natürlich von bösen Nazis.“ (Der Spiegel) CinemaxX, Cinestar, Wall-Kino (Ol), Gloria (Del)

Haunted Hill USA 1999, R: William Malone, D: Geoffrey Rush, Famke Janssen

„Misslungener Gruselfilm, der vergeblich versucht, das klassische Horror-Sujet des verwunschenen Hauses mit Hilfe von Krimi-Elementen und einem parodistischen Ansatz zu modernisieren.“ (Zoom) City

Highlander: Endgame USA 2001, R: Doug Aarniokoski, D: Christopher Lambert, Adrian Paul

„Ein hasserfüllter Superschurke mit Hang zu theatralischen Auftritten macht Kino-Highlander Christopher Lambert und TV-Serien-Highlander Adrian Paul das nicht enden wollende Leben zur Hölle. Regie-Novize Aarniokoski beweist wenig Gefühl für die schlüssige Entwicklung einer Handlung und ihrer emotionalen Aspekte in diesem elektrischen Genre-Potpourri aus Kung-Fu-Krimi, Ritter-Saga und Mantel-und-Degen-Film. Highlander-Fans dürften dennoch auf ihre Kosten kommen.“ (tip) CineStar

102 Dalmatiner USA 2000, R: Levin Lima, D: Glenn Close, Gérard Depardieu

„Wer von dieser Realfilm-Fortsetzung eines Disney-Zeichentrick-Klassikers („101 Dalmatiner“) Klamauk auf Vorschulniveau erwartet, wird nicht enttäuscht. Als Bonbon für erwachsene Filmkundler: Gérard Depardieus bizarre Darstellung eines französischen Modeschöpfers - Obelix spielt Jean-Paul Gaultier.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Wall-Kino (Ol), Passage (Del), Lindenhof (Wildeshausen), Solitaire (Westerstede)

I

Die innere Sicherheit Deutschland 2000, R: Christian Petzold, D: Julia Hamer, Barbara Auer

„Die 15-jährige Jeanne lebt mit ihren Eltern, den ehemaligen RAF-Mitgliedern Clara und Hans, in Portugal. Aus Angst vor Enttarnung bleiben sie nirgends für längere Zeit. Als Jeanne endlich einen netten Jungen kennenlernt, heißt es schon wieder flüchten. Bewegendes, mit vorzüglichen kühlen Bildern gestaltetes Drama um ein Terroristenpaar auf der Flucht, das seine Geschichte nicht als Politkrimi erzählt, sondern die belastende Familiensituation einfühlsam aus der Sicht der Tochter schildert.“ (Blickpunkt: Film) Schauburg, Casablanca (Ol)

In stürmischen Zeiten Großbritannien/Frankreich 2000, R: Sally Potter, D: Christina Ricci, Cate Blanchett, Johnny Depp

„Als ihr Vater zu Beginn der 30er Jahre ein osteuropäisches Schtetl in Richtung Amerika verlässt, macht es sich seine Tochter zur Lebensaufgabe, ihn wieder zu finden. Nach der Vertreibung durch die Nazis gelangt sie zunächst nach London, später nach Paris, wo sie als Statistin an einer kleinen Oper arbeitet und es mit einem herrische alten Tenor und einem feurigen Zigeuner zu tun bekommt. Zeitgeschichtliches Drama aus dem Theatermilieu, das sich in den Klischees der Operettenwelt verfängt. Statt die Lebendigkeit der verschiedenen Völker und ihrer Kulturen fassbar zu machen, bildet es lediglich Folklore ab.“ (filmdienst) Atlantis, Casablanca (Ol)

K

Die Königin – Marianne Hoppe Deutschland 2000, R: Werner Schroeter

„Auch mit ihren nunmehr 90 Jahren ist die große Theaterdame und UFA-Filmstar Marianne Hoppe eine Frau von bemerkenswerter Ausstrahlung. Werner Schroeter gelingt es zwar, in seinem bisweilen recht pathetische Portrait die Aura der Diva zu vermitteln. Er vermag ihr jedoch nur wenig Persönlichkeit zu entlocken.“ (Cinema) Gondel

Koyaanisqatsi USA 1982, R: Godfrey Reggio

„Kaum ein Film hat je Natur so in wortgewaltigen Bildern gezeigt und doch auf jedes Wort verzichtet: „Koyaanisqatsi“ von Godfrey Reggio, mit der Musik von Philip Glass, erzählt von den Misshandlungen der Welt durch den Menschen, indem er in einem Bilderrausch zeigt, was zu sehen ist, und nichts erklärt. So wie es ist, oft wie durch eine psychedelische Linse betrachtet.“ (taz) Cinema

L

Die Legende von Bagger Vance USA 2000, R: Robert Redford, D: Matt Damon, Will Smith

Es war einmal ein großartiger Nachwuchsgolfer, ein junger Gott des Green, doch als er aus dem Ersten Weltkrieg heimkehrte, hatte er den Glauben an sich und das Golfen verloren. Und wenn nicht eines Tages ein geheimnisvoller schwarzer Caddy aufgetaucht wäre, der ihm beibrachte, dass ein Mann sein Leben so fest in die Hand nehmen muss wie seinen Schläger, dann wäre unser junger Gott wohl dem Alkohol verfallen. So aber wird in Robert Redfords erbaulicher Lebenshilfefabel alles gut. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann golfen sie noch heute.“ (Der Spiegel) CineStar

LiebesLuder Deutschland 2000, D: Detlev Buck, D: Mavie Hörbiger, Anke Engelke, Detlev Buck

„Nach Detlev Bucks „Wir können auch anders“ wurden alle Nachfolger an dessen Kult-Status gemessen - und meist zu leicht befunden. Sein neuer Film, ein schräger Liebeskrimi, spielt in der muffigen Spießer-Idylle im Hochsauerland. Buck wollte bewusst kleine Brötchen backen. Das ist ihm gelungen. Kein großer Wurf, aber allemal eine nette, böse Komödie der leichten Art, die auch visuell überzeugt.“ (Bremer) Gondel

Little Nicky USA 2000, R: Steven Brill, D: Adam Sandler, Harvey Keitel, Patricia Arquette

„Der jüngste Spross des Teufels wird auf die Erde geschickt, um Daddys Reich zu retten. An Plattheiten und Peinlichkeiten kaum zu toppender Schwachsinn, der dazu nicht mal witzig ist.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar

Lovers Frankreich 1999, R: Jean-Marc Barr, D: Elodie Bouchez, Sergej Trifunovic / Originalfassung mit Untertiteln

"Der französische Schauspieler Jean-Marc Bar (“Im Rausch der Tiefe“) ist von den dänischen Dogma-Filmen so angetan, dass er sich für sein Regiedebüt von deren puristischen Regeln inspirieren ließ. Mit der geschulterten Videokamera zog er durch Paris und filmte eine kleine, feine Liebesgeschichte.“ (Cinema) Atlantis

Lust auf Anderes Frankreich 200, R: Agnés Jaoui, D: Alain Chabat, Agnés Jaoui

„Einen ironischen Blick auf Bourgeoisie und Nouveau Riches wirft Schauspielerin Agnés Agoui in dieser französischen Erfolgs-Komödie, einer Art „American Beauty“. Darin wecken geschliffene Dialoge und exzellente Darstellerleistungen Lust auf anderes und sorgen für ein besonderes Geschmackserlebnis.“ (Blickpunkt: Film) City

M

Mansfield Park Großbritannien/USA 1999, R: Patricia Rozema, D: Frances O'Connor, Embeth Davidtz

„Mit sicherem Instinkt für die „modern sensiblities“ der gleichnamigen literarischen Vorlage von Jane Austen inszenierter Film. Eine kluge Adaption, welche die frühe Behauptung von weiblicher Eigenständigkeit, eine kompromisslose Liebesgeschichte und die Kritik an einer von Geld und Macht besessenen Gesellschaft vereint.“ (Zoom) City, Lindenhof (Wildeshausen)

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

Meine Braut, ihr Vater und ich USA 2000, R: Jay Roach, D: Ben Stiller, Robert de Niro

„Ein Film übers Kennenlernen, über Missverständnisse und über die Erkenntnis, dass man manchmal einfach den Mund halten sollte: Bevor Ben Stiller die reizende Teri Polo heiraten darf, stellt ihn Robert De Niro vor einige beinahe biblische Prüfungen. Herausgekommen ist die Geschichte einer Bewährung, eine definitive Komödie über Schwiegereltern – und nebenbei der lustigste Film des Jahres.“ (Der Spiegel) CinemaxX

Michel muss mehr Männche machen Schweden 1972, R: Olle Hellbom, D: Jan Ohlsson, Lena Wisborg

„Leicht inszenierter lustiger Film über Kindheitserlebnisse und -streiche des kleinen Michel. Alle drei Film der Trilogie „Immer dieser Michel“ nach einem Buch von Astrid Lindgren geben sich rein unterhaltend und ohne Tiefgang.“ (Lexikon des internationalen Films) Atlantis

N

Die neun Leben des Tomas Katz Großbritannien 2000, R: Ben Hopkins

„Wirklich clever. Da macht einer mit „Simon Magnus“ ein schönes, dunkles Historendrama über Christen und Juden im 19. Jhdt. – ein Film, der kleinstädtischen Geschichtslehrern genauso gut gefällt wie großstädtischen Cineasten und ein großer Festivalerfolg wird. Und dann macht er dieses Ding, das weder Komödie noch Tragödie, weder Dokumentar- noch Kunstfilm ist, sondern quasi ein eigenes Genre erfindet: ein apokalyptischer Schwarzweißlacher, voll britischem Humor und unbritischen, surrealen Albträumen. Thomas Fisher spielt Tomas Katz: Aus dem Nichts taucht dieser dünne, merkwürdige Mann mit den manischen Augen auf der M-25-Autobahn auf, lässt sich von einem Taxi mitnehmen und tauscht wie durch Zauberei die Identität mit dem Fahrer. Was das alles mit der Sonnenfinsternis zum Jahrtausendwechsel zu tun hat und welche Rolle der mysteriöse, blinde Londoner Polizeichef spielt, wird nicht ganz klar. Er habe eben viel improvisiert, sagt Ben Hopkins schelmisch. Genauso begnadet mysteriös ist übrigens auch die Homepage www.tomas-katz.de angelegt.“ (taz) Filmstudio

O

O Brother, where art thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson

„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine vage an Homer orientierte Odyssee, treffen auf verführerische Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) City

Oi! Warning Deutschland, R: Dominik und Benjamin Reding, D: Sascha Backhaus, Simon Goerts

„Eine verzweifelte Geschichte, kraftvoll und dicht erzählt, über Jugendliche, Gewalt und Verletzlichkeit ohne Angst vor widersprüchlichen Gefühlen.“ (tip) City

P

Petterson und Findus Schweden/Deutschland 1999, R: Albert Hanan Kaminski

„Zeichentrickfilm nach den erfolgreichen Kinderbüchern von Sven Nordqvist um den einzelgängerischen, etwas zauseligen Herrn Petterson, der mit seinem Kater Findus in einem Bauernhaus lebt. Die Abenteuer entwickeln sich aus harmlosen Alltagssituationen zu einer Verkettung von Verhinderungen und Missgeschicken. Überschaubar von den Schauplätzen und Figuren her, wartet der Film mit Liebe und Einfühlungsvermögen auf, wobei er unaufdringlich seine Botschaft von Toleranz vermittelt. (Filmdienst) CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol)

Pokemon 2 Japan 2000, R: Kunihiko Yuyama

„Fantasy-Zeichentrick-Spektakel, das sich aus rasanter Action, eingängiger Musik und bombastischen Effekten zusammensetzt und in der bereits vertrauten Melange aus Spannung und Kitsch, martialischen Kämpfen und trivialen Lebensweisheiten das junge Zielpublikum durchaus solide unterhält.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar

R

Red Planet USA 2000, Anthony Hoffman, D: Val Kilmer, Terence Stamp

"Eine Bruchlandung macht beinahe alle Hoffnungen einer Mars-Expedition zunichte, den roten Planeten auf sein zukünftige Bewohnbarkeit zu untersuchen. Science-Fiction-Film, der es mit technischen Details genau nimmt, aber weder interessante Figuren entwirft noch eine spannende Geschichte erzählt.“ (filmdienst) CineStar, CinemaxX

S

Schmalspurganoven USA 2000, R: Woody Allen, D: Woody Allen, Tracey Ullman, Hugh Grant

„Zum 65. Geburtstafg entdeckt Woody Allen wieder das Kind in sich. Mit „Schmalspurganoven“ liefert er eine Komödie ab, die so leicht ist, dass sein letztes Werk „Sweet and Lowdown“ im Vergleich fast Dostojewskische Züge annimmt.“ (Cinema) City

Das Schulgespenst DDR 1987, R: Rolf Losanksy, D: Nicole Lichtberg, Richardo Roth

„Ein zehnjähriges, zu Hause und in der Schule widerborsiges Mädchen tauscht mit einem von ihm „befreiten" Schulgespenst die Gestalt und entwickelt sich fortan zu einer angepassten Musterschülerin. Sympathischer Kinderfilm, der sich ganz auf die Alltagssituationen und Fantasien junger Zuschauer einlässt und diese zu einer humorigen und trickreichen Geschichte verbindet.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Shaft USA 2000, R: John Singleton, D: Samuel L. Jackson, Vanessa Williams

„Fast 30 Jahre nachdem Richard Roundtree zur Kult-Ikone für die schwarze Jugend in Amerika wurde, tritt Samuel L. Jackson in seine Fußstapfen. Und ist noch cooler als sein Vorgänger.“ (TV-Spielfilm) City

Small time crooks USA 2000, R: Woody Allen, D: Woody Allen, Tracey Ullman, Hugh Grant / Originalfassung ohne Untertitel

Originafassung und -titel von „Schmalspurganoven“. Kurzlob siehe dort. CinemaxX

Space Cowboys USA 2000, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Tommy Lee Jones, James Gardner, Donald Sutherland

„Ein russischer Kommunikationssatellit droht aus der Erdumlaufbahn abzustürzen. Die einzige Hoffnung der NASA ist der pensionierte Draufgänger Frank. Der willigt ein, sofern seine ergrauten Kumpels ebenfalls zugelassen werden. Gemeinsam trainieren sie für ihren ersten Flug ins All, auf den sie 40 Jahre lang vergeblich gewartet haben. Augenzwinkerndes Männerabenteuer von und mit Clint Eastwood, das weit mehr ist als eine Oldie-Version von „Armageddon“ und „Apollo 13“. Zusammen mit der herrlich selbstironischen alten Riege Hollywoods gelingt Eastwood ein entspanntes Crossover aus Witz und Action.“ (film.de) City

Die Stille nach dem Schuss Deutschland 2000, R: Volker Schlöndorff, D: Bibina Beglau, Martin Wuttke

„Gegen Schlöndorffs Inszenierung ließe sich manches einwenden. Die Sprache etwa der Terroristen klingt formelhaft. Und doch ist dies ein außergewöhnlicher Film, denn Schlöndorff und Autor Kohlhaase haben es geschafft, zwei herausragende Traditionen des deutschen Nachkriegsfilm miteinander zu verbinden: den gesellschaftpolitischen Anspruch des westdeutschen Autorenfilms und die lebensnahe Atmosphäre der ostdeutschen Defa-Produktionen.“ (Cinema) City

T

Teuflisch USA 2000, R: Harold Ramis, D: Brendan Fraser, Elisabeth Hurley

„Komödie um einen Sonderling, dem der Teufel in der verführerischen Gestalt einer Frau erscheint. Beschwingtes, pfiffiges Remake der britischen Satire „Mephisto 68“, in dem Harold Ramis, wie schon in „Und täglich grüßt das Murmeltier“ und „Vier lieben Dich“ ein Was-wäre-wenn-Szenario nach Herzenslust ausreizt. Mit Brendan Fraser hat er einen sympathischen Helden und mit Elisabeth Hurley die erotischste Versuchung, seit es den Teufel gibt.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar

Tiger & Dragon USA/Hongkong 2000, R: Ang Lee, D: Chow Yub Fat, Michelle Yeoh

Ang Lee inzeniert hier einen Martial-Arts-Film, also ein vermeintliches B-movie mit dem gleichen Feinsinn wie seine Erfolgsfilme wie “Sinn und Sinnlichkeit“ und „Der Eissturm“, und durch die komplexe Zeichnung gerade der weiblichen Figuren ist „Tiger & Dragon“ solch ein paradoxes Phänomen wie ein Actionfilm (auch) für Frauen geworden. Mit einer bewundernswerten Finesse schiebt Lee seinem Publikum, das in seinen Erwartungen ob eines Actionfilms nicht enttäuscht wird, hier zwei Liebesgeschichten unter, die so lebensnah und berührend in kleinen Gesten, Blicken und Berührungen erzählt wird, wie man es im Actionkino wohl noch nie gesehen hat. Und auch die Kampfszenen sind eher poetisch als blutig und erinnern am ehesten noch an die schwebenden Tänzereien von Fred Astaire. In diesen „Pas de deux“ mit Schwertern scheinen die Naturgesetze aufgehoben zu sein, und die Paare schweben über Dächer oder einen Bambuswald. Egal, ob Sie im Kino lieber Jane Austen oder Jackie Chan sehen – dies könnte ein Film nach ihrem Geschmack sein, denn er bietet „Zen & Sensibility“. (hip) Schauburg, Apollo (Whv)

Titan A.E. USA 2000, R: Don Bluth

„Nach der Zerstörung der Erde durch Aliens muss der jugendliche Held Cale das Raumschiff „Titan“ finden – ein technisches Wunderwerk, das die Entstehung einer neuen Welt ermöglicht. Grundsolides und in einer Mischung aus traditioneller Zeichnung und Computeranimation aufwändig produziertes Science-Fiction-Abenteuer.“ (tip) City

U

Under Control Hongkong 1999, Vincent Kuk Tak-chui, D: Jackie Chan, Shu Qui

„Einer der bemerkenswertesten Filme in der Karriere des nunmehr 46-jährigen Jackie Chan ist ausgerechnet eine romantische Screwball-Komödie, in der die akrobatischen Künste des nimmermüden Gummiknochens eher sporadisch zum Einsatz kommen. Dafür gestattet es Chan, dass seine Partnerin Shu Qui in dieser Hongkong-Antwort auf „Message in a Bottle“ gleichberechtigt vor der Kamera agiert – mit überraschend effektiven Resultaten.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar

V

Verschollen – Cast away USA 2000, R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Helen Hunt

„Abenteuerfilm mit Tom Hanks als Manager, der nach einem Flugzeugabsturz vier Jahre auf einer einsamen Insel ums Überleben kämpft. Nicht einmal ein halbes Jahr nach seinem letzten Film „Schatten der Wahrheit“ stellt Robert Zemeckis seine erste Zusammenarbeit mit Tom Hanks nach ihrem gemeinsamen Oscar-Triumpf „Forrest Gump“ vor: eine moderne Robinsonade, in deren Mittelpunkt weniger der Überlebenskampf als eine packende, elementare Analyse des hektischen Lebens in unserer Zeit steht. Ein todsicherer Oscar-Anwärter!“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar, Lindenhof (Wildeshausen), Solitaire (Westerstede)

Vertical Limit USA 2000, R: Martin Campbell, D: Chris O'Donnell, Bill Paxton

„Der Berg ruft! Ein Firmenboss wird verschüttet beim Versuch, den legendären K2 zu besteigen. Die Suche gestaltet sich schwierig. Story eher banal, Stunts mal toll, mal albern. Das Mittelmaß regiert.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, OF im City

W

Was Frauen wollen USA 2000, R: Nancy Meyers, D: Mel Gibson, Helen Hunt

„Ein alter Männertraum, inszeniert als Alptraum: mitzukriegen, was Frauen wirklich denken. Hier leidet Mel Gibson unter dieser Gabe – so lange, bis er aus der Gedankenleserei beruflich und erotisch Kapital schlägt. Zum Glück spielt Helen Hunt mit, der allein es zu verdanken ist, dass der Film nicht völlig aus dem Ruder läuft. Aber am Ende bekommt sogar Sigmund Freud (“Was will eine Frau eigentlich?“) eine Antwort: Frauen wollen natürlich mit Mel Gibson ins Bett, und Männer wollen das lieber gar nicht wissen.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Lichtspielhaus (Del) Wall-Kino, Solitaire

Die wiedergefundene Zeit Frankreich/Italien 1999, R: Raoul Ruiz, D: Marcello Mazzarella, Catherine Deneuve

Die Verfilmung eines Teils von Marcel Prousts Romanzyklus gehört wohl zu den gewagtesten Vabanquespielen auf die ein Regisseur sich überhaupt einlassen kann. Der chilenische Filmemacher Raoul Ruiz hat sich bei seiner Adaption von Prousts letztem Band entschieden, sie filmisch ebenso radikal zu gestalten, wie es Prousts Bücher sind. So inszenierte er in erster Linie nicht etwa die Erinnerungen von Proust, sondern versuchte, den Akt des Erinnerns selbst darzustellen. Versuchen Sie also erst gar nicht, herauszufinden, wer genau Gilberte, Odette, der Musiker Morel oder der Baron de Charlus sind. Der Film erzählt nicht ordentlich, sondern assoziativ und führt unmittelbar hinein in Soirées, Konzerte, Spaziergänge der Pariser Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts, und in Gespräche, deren genau Bezüge man nur erraten kann, die aber so präzise, intensiv und wahrhaftig inszeniert sind, dass man sie aus vollem Herzen genießt, sobald man nur aufhört, den roten Erzählfaden zu suchen. (hip) Filmstudio

Die Wonder Boys USA 2000, R: Curtis Hanson, D: Michael Douglas, Tobey Maguire

„Micheal Douglas als Schriftsteller, der an der Universität Pittsburgh an seinem zweiten Roman und seinem Leben zu scheitern droht. Der tragikomische Verlauf eines Wochenendes bringt ihn wieder ins Lot. Curtis Hanson hält sehr schön die Balance zwischen absurden und sehr intimen Momenten.“ (tip) City

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Der Zauber von Malèna Italien 2000, R: Guiseppe Tornatore, D: Monica Bellucci, Guiseppe Bellucci

„Der Mann an sich ist ein Schwein, wie man weiß, und der Sizilianer als solcher erst recht. So jedenfalls zeigt ihn der sizilianische Regisseur Guiseppe Tornatore in seinem jüngsten, sehr nostalgisch-melodramatischen Heimatfilm, der, überschattet von Krieg und Faschismus der vierziger Jahre, die dörfliche Welt - wie schon Tornatores berühmtester Film „Cinema Paradiso“ - mit dem pseudonaiven Blick eines halbwüchsigen Jungen betrachtet. Der „Zauber“, den die Kriegerwitwe Malèna in Gestalt von Monica Bellucci mit ihrem „spektakulären Körper“ (Werbetext) auf die Männerwelt ausübt, gleicht dem der mythischen Circe, bringt ihr aber so ziemlich alles an Unglück, was eine Frau als pures Lustobjekt auf der Kinoleinwand erleiden kann.“ (Der Spiegel) Filmstudio

Der Zug des Lebens Frankreich/Belgien/Rumänien 1998, R: Radu Mihauileanu, D: Lionel Abelanski, Rufus

Die Juden eines Dorfes in Osteuropa täuschen ihre eigene Deportation vor, weil die Nazis immer näher kommen. „Ein Film voller nicht so leiser Zwischentöne, bitterer Wahrheiten und zutiefst menschlicher Figuren.“ (film.de) City

2001 - Odyssee im Weltraum Großbritannien 1968, R: Stanley Kubrick, D: Hal, Gary Lockwood

„Aus gegebenem Anlass kehrt Stanley Kubricks visionärer Science-Fiction-Film, seinerzeit inhaltlich und technisch eine Sensation, in die Kinos zurück. Gut so. Die gigantische Weltraumoper hat nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Immer noch fesseln die Effekte, und der thematische Reichtum der pessimistischen Evolutionsstory beweist, dass brillante Unterhaltung auch provokant und anregend sein kann.“ (Blickpunkt: Film) Schauburg, Casablanca (Ol)