Der Pilz des Spielers

„Alves: Fuß wird gefönt“ Bild-Zeitung am 16. Februar 2001

Als der teure Spieler Alves Von einem Fußpilz befallen war, Gab er nicht mehr alles Noch Gas für die Dame Hertha.

Sein Arbeit- und Brötchengeber, Der ruhmreiche BSC, Drohte deshalb dem Nehmer, Sein Vertrag sei nächstens passé.

Der sorglose Fußpilz schmerzte Den Mann vom Zuckerhut, Nicht lachte, nicht flachste, nicht scherzteDer länger in tiefster Wut.

„Es ist ein Scheißgefühl“, Entrang sich seinem Mund, Gedenkend des Pilzes Kalkül, Der Ball bliebe ohne ihn rund.

Der Pilz wuchs locker weiter, Der Stürmer stierte zur Wand, Nicht spritzte er, aber Eiter, Es braucht` eine pflegende Hand!

Nach siebzehn Tagen Qual, Zermürbung, Groll und Zwist, Da fiel die plötzliche Wahl Auf einen Mykos-Spezialist.

Dem Fußpilz ward mulmig zumute, Denn Messer, Spritze und Tube, Sie gaben dem Schimmel die Knute Und rückten ihm dreist auf die Bude.

Die Heimstatt verließ folglich er flott,Zwischen Zehen, wo`s wohlig und warm,Dem Pilz, ihm drohte `s Schafott, So düste er Richtung Darm.

Creme gab seinen Resten den Rest, Es heizte ein ihm der Fön, Gesalbt floh er `s einstige NestVor dem grausamen, heißen Gedröhn.

Nun schuftet und rackert er wieder, Der Spieler, der war verletzt, Von einem Pilz, dem billigen Luder, Der Alves` Gemüt hätt` beinah` zerfetzt.

Und Hoeneß und Schwan und RöberSchauen lustig und lässig jetzt drein,Allein: zur Abwehr so furchtbarer Pein Für des Stürmers Seele und Glieder,

Haut, Empfehlen wir Freunde der Spieler,In Duschen, Schuhen und Mieder, Es muß das ja alles nicht sein, Halt ordentlich Pilzmittel rein!

Kost` ja wirklich nix.Jürgen Roth