Spötter gehen am Arsch vorbei

■ Die SG Flensburg-Handewitt macht sich zum wiederholten Male auf, zum ersten Mal deutscher Handball-Meister zu werden

Aus dem Spottlied vom ewigen Zweiten ist in Flensburg längst die Lobeshymne vom „Super-Vize“ geworden. Die vier zweiten Meis-terschaftsplätze in den vergangenen Jahren werden mittlerweile an der Förde gefeiert, den Spöttern zeigt man die kalte Schulter. „Die gehen mir am Arsch vorbei“, sagt Manager Dierk Schmäschke.

Doch spätestens seit sich auch der TBV Lemgo die Finger verbrannt und die SG Flensburg-Handewitt durch die Handball-Gala beim 28:21 am Mittwochabend auch diesen Verfolger abgeschüttelt hat, ist die Meisterschaft wieder ein Thema. Doch Torhüter Jan Holpert warnt vor Übermut: „Das letzte Drittel der Saison war bisher für uns immer das schwerste.“

Doch Vergleiche mit der Vergangenheit lässt Trainer Erik Veje Rasmussen nicht zu. „Wir schreiben das Jahr 2001“, verscheucht der Däne die Schatten der Vergangenheit. Obwohl die als Außenseiter in die Saison gestartete SG am letzten Spieltag am 20. Mai noch beim Verfolger Magdeburg antreten muss, hofft Rasmussen, dass es „kein Endspiel“ wird. 7 Minuspunkte hat seine Mannschaft vor den letzten 14 Saisonspielen auf dem Konto – nur 16 dürfen es am Ende sein: „Das ist das Ziel.“

Die einstige Fahrstuhlmannschaft der Bundesliga will es diesmal wissen. Unlängst wurden die Verträge mit den Leistungsträgern und dem Trainer allesamt zumindest bis 2003 verlängert. Zudem wechseln Sören Stryger, Kasper Nielsen und Mark Dragunski zur SG, wobei der Essener Kreisläufer spätestens zum Sommer des kommenden Jahres an die Förde wechseln soll. Die neue Halle, der 6000 Zuschauer fassende Campus, ist zwar erst im Dezember fertig, aber schon fast ausverkauft. Schmäschke hofft: „Unsere große Zeit kann noch kommen.“

Dank Torwart Holpert erlebt der Traum vom ersten großen Titel eine neue Blüte. 26 schwere Bälle hielt der 35-Jährige gegen Lemgo, blieb aber bescheiden: „Ich habe in Topspielen auch schon total schlecht gehalten. Diesmal hatte ich ein glückliches Händchen.“

Volker Gundrum

weitere Ergebnisse vom Mittwoch: SG Hameln – THW Kiel 23:25 und SG VfL Bad Schwartau – Bayer Dormagen 28:20.