Avantgarde im Speicher

Künftiger Campus Hafencity: Die private MediaCity.Academy bildet zum „Projektmanager Digitale Wirtschaft“ aus  ■ Von Michaela Soyer

Ist der Kaispeicher A erst einmal zur Landmarke der künftigen „Hafencity“ umgebaut, können die Studierenden der privaten MediaCity.Academy nicht nur das „maritime Ambiente“ der Speicherstadt genießen. Die Academy ist Teil vom MediaCity.Port. Wer dort, in dieser „multifunktionellen Medienstadt unter einem Dach“, sein Studium zum „Projektmanager Digitale Wirtschaft“ absolviert, befindet sich guter Nachbarschaft zu künftigen Arbeitgebern.

2004 soll die aufwendige Umgestaltung des heutigen Pistazienspeichers zum MediaCity.Port abgeschlossen sein. Die 40 Studierenden, die in diesem Juli ihr einjähriges Studium an der MediaCity.Academy beginnen, müssen noch mit dem weniger exklusiven Campus der TU Harburg vorlieb nehmen. Dafür ist das Studium nach amerikanischen Standards ausgerichtet. „Wir sind mit vier amerikanischen Universitäten im Gespräch, eine soll den Mastertitel an unsere Studierenden vergeben“, erklärt Academy-Geschäftsführerin Susanne Möcks. Drei Trimester wird studiert, und wer zur „Inter-netavantgarde“ ausgebildet werden will, sollte die Office Programme beherschen, sehr gute Englischkentnisse vorweisen und bereits Berufserfahrung haben. Zugangsvoraussetzung ist zudem ein abgeschlossenes Hochschulstudium.

Geschäftsführerin Möcks „möchte Internetavantgarde nicht als elitär“ verstanden wissen. „Avantgarde, das sind Vorkämpfer für neue Ideen.“ Die Innovationszyklen seien sehr kurz geworden, und man könne sich nicht mehr fünf Jahre Zeit lassen, um Informatik zu studieren. Das Studium ist in Kooperation unter anderem mit Talkline, IBM und Deutsche Telekom, entwickelt worden. „Gerade aus dieser engen Zusammenarbeit ist ein guter Studiengang enstanden“, meint Susanne Möcks. 18.000 Mark zahlen Studierende für die drei Trimester, wer eine Firma findet, die ihn unterstützt, kommt mit 6000 Mark davon. Die Akademie nimmt eine Vermittlerrolle zwischen Studierenden und Unternehmen ein – für das „recruiting und matching“ zahlt das Unternehmen zusätzlich 21.000 Mark.

„Projektmanger brauchen fachliches Know-How und menschliche Qualitäten“, erklärt Möcks. Deswegen werden die angehenden Führungskräfte mit „soft skills“, das heißt Rhetorik und Verhandlungstraining versorgt. Im Curriculum stehen auch content-management und Marketing. Die Idee zur MediaCity.Academy sei aus wirtschaftlichem Druck entstanden. „Die Firmen brauchen einfach Leute, die so was können“, weiß die Geschäftsführerin. Außerdem möch-te das Studium auf die flexible Lebensplanung Rücksicht nehmen: Ein Jahr könne man sich aus dem Job rausziehen.

Susanne Möcks ist sich sicher, dass die Academy den Bedürfnissen entspricht: „Viel Geld verdienen und einen spannden Job haben möchte wohl jeder, und das ermöglichen wir letztlich.“

weitere Informationen unter www.mediacityacademy.de