Razzien in bosnischen Puffs

SARAJEVO ap ■ In einer konzertierten Aktion ist die Polizei in Bosnien-Herzegowina gegen Prostitution und Menschenschmuggel vorgegangen. Bei zeitgleichen Razzien in 38 Bordellen wurden 223 Personen vorübergehend festgenommen, wie ein Sprecher der Vereinten Nationen in Sarajevo mitteilte. Es befänden sich 177 Frauen in Polizeigewahrsam, bis ihr „rechtlicher Status festgestellt“ sei, hieß es weiter. Unter anderem soll ermittelt werden, ob die Frauen zur Prostitution gezwungen wurden.

Bei den anderen Festgenommenen handelt es sich nach Angaben der UN um Besitzer, Angestellte oder Kunden der Nachtclubs. Die meisten Frauen stammten den Angaben zufolge aus Rumänien, Moldawien, der Ukraine und Russland. Es werde einige Tage dauern, bis festgestellt sei, ob sie sich legal oder illegal in Bosnien-Herzegowina aufhalten, sagte UN-Sprecher Stefo Lehman. Außerdem müssten für weitere Ermittlungen Zeugenaussagen aufgenommen werden. „Es war die bedeutendste koordinierte Polizeiaktion der Beamten in Bosnien-Herzegowina im Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution“, hieß es in einer Stellungnahme der UN. An den Razzien waren etwa 500 Polizisten aus beiden bosnischen Teilstaaten beteiligt.