die stimme der kritik
: Betr.: Neue Kampfformen

Die PC-Feministen

Scheren? Messer? Igitt! Moderne Feministinnen und Feministen haben solche brachialen Methoden nicht mehr nötig. Sie wissen, wo des Mannes empfindlichstes Körperteil heutzutage sitzt: auf der Festplatte („Harddisk“) seines PC.

Zwei Tage vor dem Internationalen Frauentag sahen sich US-Sicherheitsexperten vom Symantec-Antivirus-Research-Center genötigt, vor einem neuen aggressiven Computervirus zu warnen. Er gehe wie eine neue Seuche um die Welt und habe bereits Rechner in Europa, Kanada und den USA befallen. Der Virus lösche nahezu alle Daten auf den Festplatten, zerstöre wesentliche Teile des Windows-Betriebssystems und versende sich selbst an alle gespeicherten E-Mail-Adressen. Besonders bösartig: Mit der Zeile „FW: Naked Wife“ schmeichelt sich der Virus gezielt beim männlichen User ein: Man(n) öffnet erwartungsvoll den Anhang „NakedWife.exe“, und schon zischt, funkt und schmort die Macho-Festplatte lustig dahin. Weibliche Geräte hingegen bleiben weitestgehend verschont.

Man glaube nicht, das sei die erste Attacke dieser oder ähnlicher Art. Exakt vor einem Jahr stellte die 21-jährige Ungarin Szandra ihre Webseite ins Netz. 181 Zentimeter sei sie groß und wiege dabei nur 59 Kilo. Ein Foto zeigte sie mit einer aufregenden Traumfigur. Und dann die Information, die den Testosteronspiegel nicht weniger Surfer in die Höhe trieb: Sie versteigere meistbietend ihre Unschuld. Kaum war die Homepage im Internet, hagelte es Angebote. Ein in Budapest lebender Amerikaner bot 500.000 Forint. Doch welche Schande, welche Pein: Szandra war gar keine Szandra. Szandra outete sich als 16-jähriger Schüler und veröffentlichte im Netz die Liste sämtlicher Freier samt Namen, Telefonnummer, gebotener Summe und E-Mail-Adresse. „Schon lange nicht mehr habe ich so viel gelacht“, kommentierte der begabte damals Nachwuchsfeminist seine Tat. UTE SCHEUB