Autobahn kriegt kontra

■ Jäger und Umweltschützer klagen auf Baustopp für A20. Heute Mahnfeuer

Der Kampf gegen den Bau der Ostsee-Autobahn A 20 in Schleswig-Holstein geht in eine weitere Runde. Wie das Bundesverwaltungsgericht in Berlin gestern mitteilte, sind zwei Klagen auf Wiederherstellung des Baustopps für die Autobahn eingegangen. Im Kreis Segeberg sollen heute Abend an elf Orten Mahnfeuer gegen den Bau der Autobahn entzündet werden.

Die Klagen des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) und des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein sollen die aufschiebende Wirkung von früheren Klagen gegen den Weiterbau der Autobahn über die Wakenitz bei Lübeck wiederherstellen.

Dabei geht es um einen von zwei Abschnitten der Trasse zwischen Lübeck und der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Am ersten Abschnitt zwischen Lübeck und der Autobahn A1 wird bereits gearbeitet. Mit dem Bau des jetzt beklagten zweiten Abschnitts soll nach Auskunft von Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Rohwer (SPD) im Mai begonnen werden. Rohwer sagt, er sehe der Klage gelassen entgegen. Es sei alles penibel geprüft worden.

Der BUND argumentiert mit den Schäden, die durch den Bau einer Brücke über die ökologisch wertvolle Wakenitz-Niederung entstünden. Der Landesjagdverband befürchtet, dass die Autobahn Jagdreviere zerschneiden würde und die Artenvielfalt beeinträchtige. Bund und Land hatten die Brücke aus Kostengründen einem Tunnel vorgezogen.

Die Protestfeuer gegen die Autobahn sollen nach Angaben einer Schmalfelder Bürgerinitiative ab 18 Uhr entfacht werden. Die BewohnerInnen der Dörfer wollen damit gegen die von ihnen befürchteten Einbußen an Lebensqualität protestieren. taz/lno